KleeLuzNEWS Nr. 6/2021
15. November 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
das Futterbaujahr neigt sich dem Ende und die Kleegras- und Luzernebestände sind für den Winter vorbereitet. Das heißt für Rotklee und Rotkleegras relativ kurze Bestände, um den Befall von Kleekrebs einzudämmen und Versteckmöglichkeiten für Mäuse zu reduzieren. Bei Luzerne und Luzernegras ist eine Bestandeshöhe von 10 cm anzustreben, damit eine rasche Frühjahrsentwicklung mit genügend Reservestoffen möglich ist. Luzerne sollte lieber etwas länger in den Winter gehen als zu kurz.
Dieses Jahr zeigten die Demonstrationsflächen wie unterschiedlich Mischungen auf verschiedenen Standorten aussehen können. Einige Betriebsleiter*innen waren sehr positiv überrascht von den ausgesäten und für sie neuen Mischungen. Deshalb ist es ratsam auch andere Mischungen auf dem eigenen Betrieb auszuprobieren und die Hofmischung zu überprüfen. Die Mischungswahl mit ihrer Artenzusammensetzung ist abhängig von der Nutzungsdauer und –häufigkeit, der Verwertung und dem Standort mit Boden, Klima und Düngung. Informationen zu empfohlenen Sorten für die jeweiligen Regionen erhalten Sie auch über unsere Website.
Beste Grüße vom Demonet-KleeLuzPlus-Team
Bühender Inkarnatklee.
Quelle: Irene Jacob
Mulchauflagen aus Futterleguminosen sind nicht nur zur Nährstoffversorgung im Gemüsebau von hohem Interesse. Auch im Öko-Ackerbau zeigt das Verfahren seine Stärken: neben der Stickstoffzufuhr verringert es zum Beispiel die Erosionsgefahr und Verdunstung in Hackkulturen wie Mais und Kartoffeln. In den Naturland Nachrichten beschreiben Ulf Jäckel und Larissa Hoff vom LfULG die Effekte.
In Böhmenkirch auf der Schwäbischen Alb liegt der Lindenhof der Familie Bosch. Der Betrieb mit intensiver Direktvermarktung konzentriert sich im landwirtschaftlichen Bereich auf Ackerbau, Rindermast und Straußenhaltung. Trotz der Aufgabe der Milchviehhaltung, für die der Kleegrasanbau etabliert wurde, werden auf dem Lindenhof weiter kleinkörnige Leguminosen angebaut. Betriebsleiter Michael Bosch lobt Klee und Luzerne insbesondere für den zuverlässigen Ertrag unter nahezu allen Bedingungen.
Die Bodensee-Stiftung hat zwei Borschüren herausgegeben, mit denen landwirtschaftliche Betriebe den Klimawandel-Check machen können. Mit dem Klimawandel-Anpassungscheck können Betriebsleiter*innen die betrieblichen Voraussetzungen wie Bodenart, Flächenausgestaltung und Fruchtfolgegestaltung ins Visier nehmen und eine Abschätzung vornehmen, wie weit das eigene Risikomanagement umgesetzt ist. Mit Hilfe eines Fragenkatalogs können Betriebsleiter*innen einschätzen, welche Anpassungsmaßnahmen sie bereits durchgeführt haben oder wo sie vielleicht noch aktiv werden können. Der mehrjährige Anbau kleinkörniger Leguminosen wird hier als eine Möglichkeit zur Anpassung an den Klimawandel gezeigt.
Gewächshausflächen werden in der Regel sehr intensiv beansprucht. Die Fruchtfolgen sind oft wenig abwechslungsreich und Anbaupausen zwischen Kulturen der gleichen Pflanzenfamilie sehr kurz. Gründüngungen kommen aufgrund der angestrebten hohen Ausnutzung der Gewächshäuser kaum zum Einsatz. Nicht selten ist die Produktion in Gewächshäusern abhängig von externen Betriebsmitteln wie Handelsdüngern, Pflanzenschutzmitteln, Nützlingen und Mulchfolien. Der sehr intensive Anbau führt nicht selten zu Problemen mit bodenbürtigen Krankheiten, einseitigem Nährstoffentzug und der Versalzung des Bodens. Mit dem Einsatz von Transfermulch lassen sich einige Probleme des klassischen Gewächshausanbaus reduzieren. Kleegras ist dabei als Mulchmaterial gut geeignet. Das Merkblatt zeigt die Vorteile, Risiken und Herausforderungen des Einsatzes von Transfermulch auf und gibt Empfehlungen für die Anwendung in der Praxis.
In diesem BÖLN-Projekt, das kurz FINDIG genannt wird, untersucht die LfL in Kooperation mit der Universität Bonn bis Ende 2024, wie sich Bestäuberinsekten in der Agrarlandschaft fördern lassen. Über Maßnahmen wie Diversifizierung (Erhöhung der Pflanzenarten) sowie angepasstes Management in der Kleegrasphase (reduzierte Nutzungsfrequenz) im ökologischen Landbau soll eine Steigerung der Nahrungsressourcen für Bestäuber erreicht werden. Dazu untersuchen die Forschenden die ökonomische und agronomische Nachhaltigkeit und Attraktivität für die landwirtschaftliche Praxis.
Im Projekt BRAVÖ wurden neun Praxisinnovationen auf ihre Übertragbarkeit und Nachhaltigkeit hin untersucht. Die Universität Hohenheim beleuchtete die innovativen Maßnahmen der Ökobetriebe aus betriebswirtschaftlicher Sicht und führte einen Exaktversuch mit kleegrasbasierten Düngemitteln durch. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen untersuchte die innovativen Maßnahmen im Hinblick auf ihre ökologische Nachhaltigkeit.
Bei unseren Kolleg*innen im Projekt NutriNet traf sich im Sommer die Regiogruppe Sachsen-Anhalt zu einer Field School auf einem NutriNet-Netzwerkbetrieb. Gastgeber war Roland Reil aus Stößen bei Naumburg, der einen Praxisversuch zu Weißklee-Untersaaten in Mais vorstellte.
Ebenfalls im Rahmen des NutriNet-Projekts fand in Unterfranken im Sommer ein Feldtag zum Luzerne-Kleegrasmanagement in Zeiten des Klimawandels satt. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag dabei auf der Auswahl der Luzernesorten.
An zwei Tagen wird es eine Mischung aus Vorträgen zu klein- und großkörnigen Leguminosen geben. Themen sind unter anderem Erfolgreiche Strategien zum Anbau, die neue GAP-Förderung, Ansaatmischungen, saubere und verlustarme Ernte, der Einsatz von Silagen in der Milchviehfütterung sowie weitere Verwertungsmöglichkeiten.
Veranstalter: Demonet-KleeLuzPlus, DemoNet Erbse/Bohne und Eiweißstrategie MV
Veranstaltungsort: Online
Ansprechpartnerinnen: Aline Kowalewicz oder Julia Junghans
Telefon: 038208 630322 oder 035242 6317229
E-Mail: a.kowalewicz@lfa.mvnet.de oder Julia.Junghans@smul.sachsen.de
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