Im Praxisforschungsnetzwerk NutriNet wird auf Praxisbetrieben unter anderem untersucht, wie sich Luzerne und Kleegras auf trockenen Standorten etablieren lassen und ob andere (legume) Zwischenfrüchte sich dafür eignen, die Stickstoffversorgung für die Nachfrüchte zu sichern. Weiterhin werden Sorten- und Düngungsversuche mit Luzerne durchgeführt, Kleegrasmulch in Kartoffeln getestet sowie der Umbruch von Luzerne-Kleegras optimiert.
Dabei zeigte sich unter anderem, dass die Etablierung und der Ertrag von Luzerne stark von Boden und Niederschlag abhängig sind. Zusammen mit Gemengepartnern Landsberger Gemenge und Wickroggen wurde der Futterertrag im 1. Schnitt sichergestellt, trotz geringer Luzerneerträge. Insbesondere bei geringen Niederschlägen im Frühjahr wirken sich kleine Unterschiede des Feinanteils im Boden stark auf den Ertrag aus.
Ausführende Stelle: Bioland Beratung GmbH, Demeter e.V., Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Öko-Beratungs-Gesellschaft mbH, Universität Kassel
Laufzeit: 2019-2027
Förderung: BLE, BÖL, FKZ: 18OE014, 18OE067, 18OE068, 18OE069, 18OE070, 18OE071, 18OE072, 18OE073, 18OE074, 18OE075
Ziel des Projektes ist es, hochwertiges Protein aus Luzerne für die Humanernährung nutzbar zu machen. Um die Qualität sicherzustellen, werden innovative Verarbeitungsprozesse erforscht. Mit diesem Nutzungspotential soll der Leguminosenanbau gefördert werden, insbesondere als alternative Verwertungsmöglichkeit für viehlose-/arme Betriebe.
Ausführende Stelle: Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V.
Laufzeit: 04/2024-03/2027
Förderung: BLE, FKZ 2822EPS010
Insbesondere in ökologischen Fruchtfolgen spielt der Leguminosenanbau eine große Rolle, da er Stickstoff für nachfolgende Kulturen zur Verfügung stellt. Dabei gilt es, Verluste in gasförmiger (Lachgas) und flüssiger Form (Nitrat) zu vermeiden. Um den Stickstoffkreislauf unter verschiedenen klimatischen Bedingungen zu erfassen, werden Fruchtfolgesysteme an einem nördlichen und einem südlichen Standort untersucht. Im ersten Versuchsjahr zeigten sich bereits positive Effekte im Bestand nach Ackerbohne oder Kleegras als Vorfrucht hinsichtlich der Strahlungsaufnahme, der Temperatur und des Kornertrags. Weiterhin zeigte sich, dass sich die Lachgas-Emissionen von Vor- und Nachfrucht in etwa ausgleichen. In weiteren Aufnahmen sollen etwaige Nach-Ernte-Emissionen mit einbezogen werden.
Ausführende Stelle: Universität Kiel
Laufzeit: 01/2023-12/2026
Förderung: BMEL, BLE, FKZ: 2822KLI004
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 174-175
Im Nährstoffmanagement ist sowohl der Zeitpunkt als auch die Technik wichtig beim Umbruch von Kleegras, insbesondere in der ökologischen Fruchtfolge. Daher wird der Einfluss verschiedener Umbruchfaktoren auf die Stickstoffmineralisation, die nachfolgenden Erträge und Qualitäten und die Bodenfruchtbarkeit in mehrjährigen Feldversuchen untersucht. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die Art der Bodenbearbeitung einen Einfluss auf die Erträge der nachfolgenden Kulturen hat. Wurde ein Pflug für den Kleegrasumbruch benutzt, so waren der Beikrautdruck geringer und die Erträge höher als bei der pfluglosen Variante. Beim pfluglosen Umbruch wird ein mehrfaches Grubbern empfohlen.
Ausführende Stelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Laufzeit: 01/2022-12/2025
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF), FKZ: A/21/13
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 192-193
Das Ziel des Projektes FINDIG ist es, Produktionssysteme im Ökolandbau so zu verbessern, dass sie sowohl bestäubende Insekten im Kleegras fördern als auch ökonomisch und für die landwirtschaftliche Praxis attraktiv sind. Dazu werden Kleegrasmischungen mit ökologisch wertvollen Pflanzenarten ergänzt. Dies ist insbesondere für viehlose oder vieharme Betriebe interessant, bei denen die Futterqualität keine größere Rolle spielt. Hierfür sollen nachhaltige Lösungen mit reduzierter Schnittnutzung bei gutem Vorfruchteffekt getestet werden. Dazu werden in Exaktversuchen agronomische Parameter, wie etwa Trockenmasse, Stickstoffgehalte sowohl im Kleegrasbestand als auch im nachfolgenden Weizen und dessen Ertrag aufgenommen. Erste Ergebnisse zeigten, dass die Vorfruchtwirkung von kräuterreichem Kleegras nicht durch die Artenzahl und -zusammensetzung der getesteten Mischungen abhängig war, sondern die Nutzungsart und -frequenz eine deutliche Rolle spielte.
Ausführende Stelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Laufzeit: 08/2021-12/2025
Förderung: BLE, BÖL, FKZ: 2819OE157
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 190-191
Das Ziel des Projektes TriSick ist herauszufinden, welche biotischen und abiotischen Ursachen der Kleemüdigkeit zugrunde liegen. Diese Leguminosenmüdigkeit zeigt sich durch Wuchsdepressionen vor allem bei wiederholtem Anbau. In den vorläufigen Ergebnissen variierten die Ursachen der Kleemüdigkeit bei Rotklee und Luzerne zwischen den untersuchten Praxisschlägen. In Entwicklung ist ein Praxistest, mit dessen Hilfe Landbewirtschaftende eine Differentialdiagnose erstellen können.
Ausführende Stelle: Universität Rostock, Öko-BeratungsGesellschaft mbH
Laufzeit: 04/2021-12/2024
Förderung: BMEL, BLE, FKZ: 2818EPS014, 18EPS038, 18EPS039, 18EPS040
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, Beiträge auf S. 135-136, 165-166
Kann eine Pelletierung von Klee, Luzerne, Gras und Stroh für landwirtschaftliche Betriebe wirtschaftlich sinnvoll sein? Und welche Bedingungen sind dafür erforderlich? Diesen Fragen ging das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) im Auftrag der Ökomodell-Region Rhein-Main nach, mit dem Ziel, Betrieben in der Region bei der Entscheidungsfindung für bzw. gegen die Investition in eine Pelletieranlage zu unterstützen. Heraus kam, dass Klee, Luzerne, Gras, Stroh sowie weitere landwirtschaftliche Rohstoffe in pelletierter Form vielseitig einsetzbar sind. Insbesondere Stroh- und Heupellets werden in der Rhein-Main-Region als Einstreu und Futter für Pferde nachgefragt. Weiterhin sind Strohpellets für die Energiegewinnung mittels Verbrennung oder in der Biogaserzeugung interessant. Klee- und Luzernepellets eignen sich zusätzlich als Dünger, der insbesondere im Gemüsebau Anwendung findet.
Es wurde analysiert, unter welchen Voraussetzungen drei verschiedene Pelletieranlagen wirtschaftlich rentabel betrieben werden können.
Ausführende Stelle: FiBL Projekte GmbH
Laufzeit: 08/2023-05/2024
Förderung: Öko-Aktionsplan des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat
Ziel des Projektes war die Züchtung von ertragreichen und ertragsstabilen Luzernesorten für eine proteinbasierte und nachhaltige Tierfütterung. Bei der Züchtung werden klassische und neue technologische Methoden kombiniert, um marktrelevante Sorten zu entwickeln, die als hochwertiges heimisches Futtermittel eingesetzt werden können.
Ausführende Stelle: Julius Kühn-Institut (JKI), Fachinstitut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen, Dr. Brigitte Ruge-Wehling
Laufzeit: 02/2021-01/2024
Förderung: BLE, FKZ: 18EPS002, 18EPS035-18EPS037
Ziel des Projektes MIKODU war es, die Nährstoffversorgung der Hauptkulturen durch verschiedene Vor- und Zwischenfrüchte zu verbessern. In mehrjährigen Versuchen wurde die Durchwurzelung des Ober- und Unterbodens durch Futterpflanzen(-kombinationen) untersucht. Darunter befanden sich auch Varianten mit kleinkörnigen Leguminosen, wie Luzerne, Luzerne + Rohrschwingel und Rotkleegras als Vorfrucht. Dabei erreichten die beiden Luzerne-Varianten die höchste Spross- und Wurzel-Trockenmasse, während das Rotkleegras ein deutlich schwächeres Spross- und Wurzelwachstum aufwies. Luzerne speicherte maximal etwa 250 g/m² Kohlenstoff in Spross und Wurzel und erreichte die höchsten Stickstoff-Aufnahmen mit 16 g/m² im Spross und 12 g/m² in der Wurzel. In einer Bodentiefe von 60 cm zeigte sich eine erhöhte Bioporendichte bei den Luzernepflanzen. Die Humusbilanz lag pro Hektar zwischen 834 kg Kohlenstoff für Kleegras und 3559 kg Kohlenstoff bei Luzerne. Somit hat Luzerne das Potential, den Abbau von organischer Substanz einer Sommerfrucht auszugleichen.
Ausführende Stelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Forschungsringe e.V., Georg-August-Universität Göttingen, Leibniz Universität Hannover, Universität Kassel
Laufzeit: 10/2018-12/2023
Förderung: BLE, BÖL, FKZ: 2818OE024, 2818OE045, 2818OE046, 2818OE047, 2818OE048, 2818OE142
Projektseite und Publikationen
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 73-74
Das Projekt baut auf dem vorangegangenen Forschungsprojekt Grünlegum auf, in dem verschiedene Verfahrenstechniken zur Trennung von Blatt und Stängel bei Grünleguminosen erprobt wurden. Erntetechniken (Hochschnittverfahren) und Konservierung von Luzernespitzen wurden im NovaLuz weiterentwickelt und optimiert. Anhand von Fütterungsversuchen mit Milchkühen und Schweinen wurden die heimischen Eiweißfuttermittel in Form von Cobs oder Ballen getestet. Hierbei zeigte sich, dass bei hochleistenden Milchkühen ein Mischungsanteil von bis zu 30 % Luzernespitzen ohne Leistungseinbußen möglich ist. Schweine konnten Luzernespitzen unabhängig ihrer Konservierungsart gut verdauen. Bei Ferkeln ließ sich ein Mischungsanteil von 20 % Luzernespitzen realisieren. Mit einer gleitenden und frühzeitigen Gewöhnung an den bitteren Geschmack stellen Luzernespitzen ein wertvolles Eiweißfutter dar.
Ausführende Stelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Laufzeit: 01/2022-12/2023
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, FKZ: KL/21/04
Das Ziel des Projektvorhaben VORAN war die Optimierung des Nährstoffmanagements durch Transfermulch insbesondere bei Kartoffeln, Ackerbohnen und Mais. Dafür wurden Feldversuche an mehreren Standorten durchgeführt entweder mit oder ohne Bodenbearbeitung durch den Pflug. Es zeigte sich, dass die N-Düngung durch Mulch in Kartoffeln, Mais und Ackerbohnen externe Zukaufsdünger ersetzen kann. Sowohl im gepflügten als auch im pfluglosen System erhöhte Mulch die Infiltrationsleistung, während der Bodenabtrag durch Erosion vernachlässigbar war. Weiterhin reduzierte die Mulchschicht die Evaporation, erhöhte die Wasserverfügbarkeit und senkte bei extremer Hitze die Temperaturen im Kartoffeldamm um bis zu 3°C. Daneben gab es auch Herausfordeurngen durch den Mulch wie z.B. Mäuse, ein höherer Beikrautdruck sowie fehlende Applikationstechnik und Materialverfügbarkeit.
Ausführende Stelle: Universität Kassel, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Laufzeit: 04/2019-10/2023
Förderung: BÖLN, FKZ:18OE016, 18OE077
Im Projekt FUFAPRO wurde eine duale Nutzung von Luzerne zur Produktion von eiweißreichem Futter und rohfaserreichem Stängelmaterial angestrebt. Dabei wurden im ersten Schritt Ernte- und Verarbeitungstechniken entwickelt, um die Blätter von den Stängeln zu trennen. Während die proteinreiche Blattmasse als Futtermittel eingesetzt wird, werden die Stängel zu naturfaserverstärkten Kunststoffen weiterverarbeitet.
Ausführende Stelle: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF)
Laufzeit: 09/2020-08/2023
Förderung: BMBF
In Praxisversuchen wurde Klee als Lebendmulch unter Weizen, Gerste, Mais, Hafer, Ackerbohne und Raps getestet. Dies soll die Bodenverdunstung und Erosion vermindern und gleichzeitig Dünger und Pflanzenschutzmittel einsparen, ohne dass eine Bodenbearbeitung notwendig ist.
Ausführende Stelle: Agrarbüro Mittermeier
Laufzeit: 09/2019-05/2023
Förderung: EIP-AGRI, ELER
Das Ziel des Projektes war die Optimierung der innerbetrieblichen Kleegrasverwertung viehloser Biobetriebe entlang der Bereitstellungskette vom Schnitt bis zur Anwendung. Im Zentrum standen dabei die verlustarme Konservierung des Kleegrases, die effiziente Verwertung der Nährstoffe und die wirtschaftliche Bewertung von Kleegras-Transferverfahren.
Ausführende Stelle: Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau
Laufzeit: 05/2019-04/2023
Förderung: BÖLN, FKZ: 2818OE023
Das Ziel des Projektes war es, neue Mischungen für Feldfutterleguminosen zu entwickeln. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) wegen seiner nitrifikationshemmenden Wirkung. Mit der Integration von Spitzwegerich in Futtermischungen sollen Stickstoffverluste insbesondere nach dem Umbruch verringert werden. Durch seine tiefreichende Durchwurzelung kann er zudem den Schnittertrag auch in Trockenjahren absichern. Dazu wurden an zwei Standorten verschiedene Mischungen hinsichtlich Ertragsleistung, symbiotischer N2-Fixierung, Ammonium- und Nitratvorrat im Boden und Futterqualität getestet. Die Resultate zeigten, dass Luzerne mit Spitzwegerich im Gemenge den Nitratanteil im Boden deutlich senken kann, verglichen mit einer Luzerne-Reinsaat und dem Gemengeanbau mit Wiesenschwingel. Rotklee und Spitzwegerich als Gemengepartner im Vergleich zum Gemenge mit Welschem Weidelgras erwiesen sich vor allem im Sommer auf tiefgründigem Standort als ertragsreicher, mit einer höheren N2-Fixierleistung, geringen N-Auswaschung und höherem Vorfruchtwert im Weizen.
Ausführende Stelle: Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Laufzeit: 08/2019-04/2023
Förderung: BLE, FKZ: 2818EPS016
Abschlussbericht und Praxismerkblatt
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 91-92
Spitzwegerich als erfolgreicher Gemengepartner und Stickstoffsparer?
Mit dem Projekt Klee_pro_StripS wurde die teilflächenspezifische Aussaat der Leguminosen in bereits vorhandene Ackergrasbestände erforscht, d.h. der räumlich getrennte Anbau von Gras und Leguminose in alternierenden Reihen oder durch sensorgestützte Raumzuteilung in vorhandene Lücken. Es wurden dafür Leguminosen verwendet, die eine gewisse Verträglichkeit gegenüber Trockenheit erwarten lassen: Hornklee, Rotklee und Luzerne. Die Versuche an mehreren Standorten haben jedoch deutlich gemacht, dass sich alle Leguminosen in besonders trockenen Jahren, wie die beiden Hauptversuchsjahre 2019 und 2020, sowohl mit neuen als auch bewährten Aussaatmethoden nur schwer in den angestrebten Ertragsanteilen etablieren lassen. Große Probleme ergaben sich durch mangelnden Aufgang, unzureichende Knöllchenbildung und Schädlingsdruck. Die Frässaattechnik war angesichts der zu trockenen Böden sehr schadenanfällig. Vielversprechender war die sensorgestützte Nachsaat in vorhandene Lücken, die nun weiterentwickelt werden soll.
Ausführende Stelle: Fachhochschule Südwestfalen - Standort Soest - Fachbereich Agrarwirtschaft
Laufzeit: 05/2019-12/2021
Förderung: BLE, FKZ: 2818EPS001
Hochwertiges Raufutter wirkt sich positiv auf die Gesundheit tragender Sauen aus und deckt einen Teil ihres Protein- und Energiebedarfes. Um die Kraftfutterrationen entsprechend anpassen zu können, wurden die tatsächlich aufgenomme Menge und Qualität des Raufutters bestimmt. Dafür wurden auf zwei Betrieben die Frisch- und Trockenmasse sowie der Energiegehalt der Aufwüchse ermittelt. In den beiden Versuchsjahren nahmen die Sauen etwa 1,8-2,4 kg Futtertrockenmasse pro Tier auf, mit 6,7-8,1 Megajoule umsetzbarer Energie je Kilogramm Trockenmasse. Daraus folgt, dass ein erheblicher Anteil des Erhaltungsbedarfs von Sauen im Freiland durch das Kleegras gedeckt werden kann. Die Futtermenge und -qualität kann dabei durch eine einfache Schnittmethode eingeschätzt werden.
Ausführende Stelle: Thünen-Institut für Ökologischen Landbau
Laufzeit: 07/2018-12/2021
Projektbeschreibung und Ergebnisse
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 307-308
Das Ziel des Vorhabens war die Verbesserung der Nachhaltigkeit von ökologisch bewirtschafteten Obstbausystemen. Dafür wurden mehrere alternative Düngestrategien, wie die Integration von Leguminosen in das Anbausystem oder die Verwendung von Recyclingmaterialien wie Kompost oder Biogasgärreste getestet. Die Nährstoffbilanzen der Obstbaubetriebe zeigten, dass die derzeitigen Düngestrategien zu mäßigen Nährstoffungleichgewichten in den Obstanlagen führten, allerdings konnte durch keines der im Feldversuch getesteten alternativen Düngemittel eine ausgeglichene Bilanz erreicht werden. Im Fall der getesteten Kleegrasdünger (Silage und Pellets) war die N-Mineralisierung aufgrund des hohen C:N Verhältnisses gering. Mit Silage gedüngte Bäume wiesen tendenziell einen niedrigeren Ertrag und weniger vegetatives Wachstum auf. Der Einsatz verschiedener Dünger wird empfohlen, langfristig sollte auf die K-Versorgung geachtet werden. Da sich Nährstoffmanagement, Fahrgassenmanagement und Pflanzenschutzmaßnahmen gegenseitig beeinflussen, müssen die Ziele einzelbetrieblich abgestimmt werden.
Ausführende Stelle: Universität Hohenheim, Fakultät Agrarwissenschaften, Zentrum Ökologischer Landbau
Laufzeit: 05/2018-12/2021
Förderung: CORE organic, FKZ: 2817OE007
Die Milchproduktion geht einher mit Methanemissionen, welche die Hauptquelle für landwirtschaftliche Treibhausgase darstellen. In diesem Projekt wurde untersucht, ob sich die Methanemission bei gleichbleibender Produktivität vermindern lässt. Dazu wurde die Methanemission von einfachen und artenreichen Futterweiden mit tanninhaltigen Pflanzenarten, wie dem Kleinen Wiesenknopf und Hornklee gemessen. Es stellte sich heraus, dass die Einsaat eines geringen Anteils an Futterkräutern zu den Grasnarben wenig zusätzlichen Nutzen erbrachte, da diese Kräuter unter intensivem Weidemanagement nicht konkurrenzfähig waren. Positiv zeigte sich hierbei die Zichorie, die zudem eine sehr gute Futterqualität und ein hohes agronomisches Potential hat. Die Weidekühe wiesen geringere Methanemissionen auf als Stallkühe. Weiterhin gilt es zu untersuchen, ob tanninreiche Pflanzenarten für Mischungen mit geringerer Nutzungsintensität geeignet sein könnten.
Ausführende Stelle: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Abt. Grünland und Futterbau/Ökologischer Landbau
Laufzeit: 09/2017-08/2020
Förderung: ERA-Net cofund SusAn, FKZ: 2817ERA13D
Im Projekt STEINKLEE wurde dessen Anbau und Nutzung unter verschiedenen Anbaubedingungen getestet. Hierbei lag der Fokus auf Regionen mit trockenen Sandböden v.a. in Nordostdeutschland. Versuchsdaten wurden sowohl zum Anbau und zur Ökonomie als auch zum Biogaspotential und zu Treibhausgas-Emissionen erhoben. Zusätzlich wurde ein Netzwerk zwischen den Anbauenden aufgebaut und dank Wissensvermittlung die Vorzüge der alten Nutzpflanze wieder publik gemacht. Die Auswertungen zeigten, dass Steinklee sich für die Energiegewinnung anbietet, wobei die Methanausbeute bei 26-30 m³/dt TM lagen. Durchschnittlich wurden Deckungsbeiträge von 150 €/ha erzielt, jedoch können Mindererträge durch die hohe Biomasse im Hauptnutzungsjahr und eine gute Vorfruchtwirkung durch geringeren Bedarf an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln ausgeglichen werden. Im Gegensatz zum Mais bietet Steinklee vielen Bestäubern Nahrung in Form von Nektar und Pollen und kann durch ausgiebige Durchwurzelung die Nährstoff- und Wasseraufnahme des Bodens verbessern.
Ausführende Stelle: Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern - Institut für Pflanzenproduktion und Betriebswirtschaft
Laufzeit: 04/2017-05/2020
Förderung: BLE, FKZ: 22010515
Artikel in der Bauernzeitung: Steinklee - Luzerne der Sandböden 3,8 MB
Zur besseren Anpassung an trockene Standorte fanden Versuche mit bisher noch nicht getesteten Körnerleguminosen und verschiedenen legumen Ackerfuttergemengen statt. Durch deren Anbau und Integrierung in die Fruchtfolge soll der Humusgehalt in den Sandböden erhöht werden. Fruchtfolgeversuche wurden zur Etablierfähigkeit durchgeführt, während in Exaktversuchen unterschiedliche Ackerfuttermischungen und Körnerleguminosen getestet wurden. Im Fruchtfolgevergleich trug der Verbleib der Koppelprodukte wie Stroh oder Kleegrasaufwuchs mehr zum Humusaufbau bei als die Zufuhr von Dung und die längere Standzeit des Kleegrases. Die Exaktversuche zeigten bei Sichelluzerne ein höheres Ertragspotential im ersten Jahr, während Saatluzerne im zweiten Jahr einen höheren Ertrag aufwies. Im mehrjährigen Vergleich erreichte Steinklee als Einzelkomponente den höchsten Ertrag und Gelbklee den geringsten. Betrieben ohne Futterverwertung wird geraten, auf Flächen mit hohem Beikrautdruck Gelbklee zu bevorzugen, während Steinklee mehr Biomasse schafft.
Ausführende Stelle: LMS Agrarberatung GmbH
Laufzeit: 11/2015-06/2020
Förderung: EIP Agri, FKZ: EIP-Agri-MP-2015-LPPGW01
In einer Potentialanalyse wurde die Wettbewerbsfähigkeit von heimischen Futtermitteln gegenüber Importware untersucht. Dafür wurde das Wertschöpfungspotential heimischer Proteinträger sowohl auf Angebots- und Nachfrageseite als auch bei Kooperationen analysiert. Das Ziel des Projektes war, Potentiale für einzelbetriebliche Optimierungsstrategien bei einer bedarfsorientierten Nährstoffversorgung mit heimischen Proteinträgern herauszuarbeiten. Zusätzlich wurde das ökonomische Potential von Kooperationen zwischen Futtermittelherstellern und Anbietern analysiert. Bei den Ergebnissen zeigte sich, dass die Nährstoffgehalte der untersuchten Futtermittel beträchtlich schwankten. Nur 19 % der Projektbetriebe ließen mindestens einmal jährlich die Einzelkomponenten analysieren. Unter Einsatz heimischer Proteinträger konnten für alle Tierarten Optimierungsstrategien erarbeitet werden, die eine bedarfsgerechte Versorgung mit Öko-Futter ermöglichten. Für 85 % der Betriebe ergaben sich durch die Optimierung höhere Deckungsbeiträge als in der Ausgangssituation.
Ausführende Stelle: Universität Kassel, Fachgebiet Tierernährung und Tiergesundheit
Laufzeit: 01/2017-04/2020
Förderung: BÖLN, FKZ: 15OE042
In dem europäischen Forschungsprojekt ging es um die Entwicklung nachhaltigerer Systeme in der konservierenden Landwirtschaft und der Steigerung der Vielfalt von ergänzenden Pflanzen und lebenden Mulchen in der Fruchtfolge. In Feldversuchen in Europa, Marokko und Brasilien wurde untersucht, welche (legumen) Zwischenfrüchte und Untersaaten sich für die jeweiligen Klima- und Umweltbedingungen am besten eignen. Dabei zeigte sich, dass Lebendmulch unter Weizen besonders gut das Auflaufen des Beikrauts minimiert und hat sich daher in den gemäßigten Breiten und im mediterranen Norden bewährt. Bei reduzierter Bodenbearbeitung war die Beikrautunterdrückung in Deckfrüchten jedoch herausfordernd. Unter subtropischen Bedingungen war „toter“ Mulch von Vorteil. Es wurden im Projekt neue Arten und Genotypen identifiziert und eine technische Lösung (WEco-Dyn-Maschinen mit modularem Aufbau) entwickelt, um den Anbau der Deckfrüchte zu erleichterten.
Ausführende Stelle: Universität Kassel, Fachbereich 11 - Ökologische Agrarwissenschaften
Laufzeit: 04/2012-03/2016
Förderung: Seventh framework programme of the European Community for research and technological development including demonstration activities (FP7)