Strategien zum Feldfutterbau
Netzwerke zum Feldfutterbau
Kleinkörnige Leguminosen leisten, sowohl im Reinanbau als auch im Mischanbau mit Gräsern (Kleegras, Luzernegras), einen wesentlichen Beitrag zur Nährstoffversorgung und Bodenfruchtbarkeit im Feldfutterbau, vor allem in viehlos wirtschaftenden Betrieben. In den letzten Jahren war bereits eine Zunahme der Anbaufläche festzustellen. Mit der im "Green Deal“ der EU angestrebten Erhöhung des Anteils an ökologisch bewirtschafteten Flächen aber auch den sich ändernden Rahmenbedingungen der konventionelle Landwirtschaft wird auch der Anbau von Klee- und Luzerneweiter deutlich ansteigen. Höhere Leguminosenanteile in der Fruchtfolge führen dazu, das Erreger dieser Arten begünstigt werden, die u.a. Faktoren im Begriff der „Kleemüdigkeit“ zusammengefasst werden. Als Teil dieses Komplexes stellt Kleekrebs (Sclerotinia trifoliorum) v.a. im Reinanbau eine zunehmende Gefahr dar.
Ausführende Stelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Laufzeit: 09/2024-08/2028
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2822EPS029
Das Legume Generation-Konsortium hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Leguminosenzucht in Europa zu verbessern, indem es die Zusammenarbeit zwischen unternehmerisch denkenden Züchtern und einer erfinderischen Forschungsgemeinschaft fördert. Unser Ansatz umfasst sechs von Züchtern geführte Innovationsgemeinschaften, die sich jeweils auf eine bestimmte Kulturart konzentrieren: Sojabohnen, Lupinen, Erbsen, Linsen, Phaseolusbohnen sowie Weiß- und Rotklee. Diese Gemeinschaften treiben Innovationen voran, indem sie praktische Züchtung mit Spitzenforschung in einem transdisziplinären Rahmen verbinden.
Koordinierende Stelle: Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung
Laufzeit: 09/2023-02/2028
Förderung: Horizon Europe (EU), Vereinigtes Königreich England, Schweiz, Neuseeland, USA, Förderprogramm: HORIZON-CL6-2022-BIODIV-02-two-stage
Im Rahmen eines gemeinsamen Ansatzes wurden von einem Teil der Länderdienststellen (Koordination: Verband der Landwirtschaftskammern), im Bereich Futterpflanzen tätigen Züchtungsfirmen (Vertreter: Bundesverband deutscher Pflanzenzüchter) sowie dem Julius Kühn Institut und dem Bundessortenamt in Eigenleistung an 18 bundesweiten Standorten mehrjährige Feldversuche mit 10 verschiedenen Sorten von Deutschem Weidelgras (Lolium perenne) angelegt. Diese wurden zu einem für die jeweilige Erntegruppe üblichen Erntezeitpunkt sowie einmal zum Zeitpunkt ihrer benachbarten Erntegruppe (früh, mittel und spät) geerntet und im Labor bezüglich ihrer Qualität beprobt. Ziel dabei war die Quantifizierung des Einflusses der unterschiedlichen Schnittzeitpunkte auf Ertrag und Qualität und somit eine präzisere Differenzierbarkeit der Sorten. Das Projekt Q-Select bildet den Rahmen für die statistische Auswertung der bei den Versuchen erhobenen Daten.
Ausführende Stelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Laufzeit: 01/2024-09/2027
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, FKZ: L2-0312-1/1736/2
Ziel des Projektes ist es, hochwertiges Protein aus Luzerne für die Humanernährung nutzbar zu machen. Um die Qualität sicherzustellen, werden innovative Verarbeitungsprozesse erforscht. Mit diesem Nutzungspotential soll der Leguminosenanbau gefördert werden, insbesondere als alternative Verwertungsmöglichkeit für viehlose-/arme Betriebe.
Ausführende Stelle: Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V.
Laufzeit: 04/2024-03/2027
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2822EPS010
Ziel von MIKODU war es, die Nährstoffversorgung der Hauptkulturen durch verschiedene Vor- und Zwischenfrüchte zu verbessern. In mehrjährigen Versuchen wurde die Durchwurzelung des Ober- und Unterbodens durch Futterpflanzen(-kombinationen) untersucht. Darunter befanden sich auch Varianten wie Luzerne, Luzerne + Rohrschwingel und Rotkleegras als Vorfrucht. Die beiden Luzerne-Varianten erreichten die höchste Spross- und Wurzel-Trockenmasse, während das Rotkleegras ein deutlich schwächer ausfiel. Luzerne speicherte maximal ca. 250 g/m² Kohlenstoff in Spross und Wurzel; die höchsten Stickstoff-Aufnahmen fanden sich mit 16 g/m² im Spross und 12 g/m² in der Wurzel. In 60cm Bodentiefe zeigte sich eine erhöhte Bioporendichte bei den Luzernepflanzen. Die Humusbilanz lag pro Hektar zwischen 834 kg Kohlenstoff für Kleegras und 3559 kg Kohlenstoff bei Luzerne. Somit hat Luzerne das Potential, den Abbau von organischer Substanz einer Sommerfrucht auszugleichen.
Ausführende Stelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Forschungsringe e.V., Georg-August-Universität Göttingen, Leibniz Universität Hannover, Universität Kassel
Laufzeit: 10/2018-12/2023
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bundesprogramm ökologischer Landbau, FKZ: 2818OE024, 2818OE045, 2818OE046, 2818OE047, 2818OE048, 2818OE142
Projektseite und Publikationen
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 73-74
Insbesondere in ökologischen Fruchtfolgen spielt der Leguminosenanbau eine große Rolle, da er Stickstoff für nachfolgende Kulturen zur Verfügung stellt. Dabei gilt es, Verluste in gasförmiger (Lachgas) und flüssiger Form (Nitrat) zu vermeiden. Um den Stickstoffkreislauf unter verschiedenen klimatischen Bedingungen zu erfassen, werden Fruchtfolgesysteme an einem nördlichen und einem südlichen Standort untersucht. Im ersten Versuchsjahr zeigten sich bereits positive Effekte im Bestand nach Ackerbohne oder Kleegras als Vorfrucht hinsichtlich der Strahlungsaufnahme, der Temperatur und des Kornertrags. Weiterhin zeigte sich, dass sich die Lachgas-Emissionen von Vor- und Nachfrucht in etwa ausgleichen. In weiteren Aufnahmen sollen etwaige Nach-Ernte-Emissionen mit einbezogen werden.
Ausführende Stelle: Universität Kiel
Laufzeit: 01/2023-12/2026
Förderung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2822KLI004
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 174-175
Das Projekt LeGO! hat sich als Ziel gesetzt, Futterleguminosen (Rot-, Weißklee, Luzerne und Esparsette) entsprechend zu optimieren und ihr genetisches Potential für die Züchtung wieder verfügbar zu machen. Hierdurch sollen diese für Züchter als auch für Landwirte wieder attraktiv werden und ihr Anbau in Deutschland wieder steigen. Um erfolgreich und schnell Kandidatengene zu bestätigen, bedarf es des Einsatzes molekulargenetischer Techniken. Nachdem Kandidatengene bestätigt wurden, sollen Pflanzen in einem klassischen Verfahren mutagenisiert werden und Pflanzen mit bestätigten Allelen, sollen dann in einem TILLING-Ansatz selektiert und für die Züchtung genutzt werden. Für beide Ansätze bedarf es der Re-Etablierung der Gewebekultur bei diesen Leguminosen.
Ausführende Stelle: Julius-Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für die Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen
Laufzeit: 12/2023 - 11/2026
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2820EPS020
In dem Projekt sollen mit Hilfe eines ganzheitlichen Versuchsansatzes Erkenntnisse für eine Weiterentwicklung sojafreier Fütterungsstrategien während der Aufzucht und Jungviehhaltung gewonnen werden, die auch in konventionellen Haltungssystemen zu realisieren sind. Insbesondere sollen Fragen zur gesundheitlichen Wirkung von Soja und heimischen Leguminosen in der frühen Entwicklung- und Wachstumsphase von Kälbern untersucht werden. Dadurch können Schlussfolgerungen für den praktischen Einsatz heimischer Proteinfuttermittel bei der Rationsgestaltung für wachsende Rinder bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Deckung des Energie- und Nährstoffbedarfes sowie tiergesundheitlicher Aspekte gezogen werden. Die Daten sollen in Anwendungsempfehlungen umgewandelt werden.
Ausführende Stelle: Friedrich-Löffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für Tierernährung
Laufzeit: 09/2023 - 09/2026
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2821EPS015
Mit diesem Projekt soll systematisch untersucht werden, inwiefern sich gesiebte Luzerne und Luzernespitzen für die ökologische Geflügelfütterung eignen und ob es dabei Akzeptanzunterschiede zwischen ausgewählten Genotypen gibt. Verglichen werden weibliche Zweinutzungshühner mit Legehybriden sowie männliche Zweinutzungshühner mit langsam wachsenden Masthühnern. Aufbauend auf den Ergebnissen soll eine breite Etablierung der Thematik in der Praxis der ökologischen Landwirtschaft erreicht werden und, wo möglich, auch eine Übertragung in die konventionelle Landwirtschaft erfolgen.
Ausführende Stelle: Hochschule Weihenstephan Triesdorf, Fakultät Nachhaltige Agrar- und Energiesysteme
Laufzeit: 07/2023 - 06/2026
Förderung: Bundesprogramm ökologischer Landbau, FKZ: 2822OE158
Erstmalig soll ein praxistauglicher Ansatz zur Schätzung der standardisiert praecaecal verdaulichen Aminosäuren (cvAS) von Futterkomponenten beim Geflügel entwickelt werden. Dies ermöglicht die Verwendung von Leguminosen für eine nachhaltige, leistungsbezogene und N-reduzierte Proteinversorgung in der tierischen Erzeugung unter Berücksichtigung der spezifischen Eigenschaften und der bestehenden Variationsbreite im Proteinwert zwischen Sorten, Standorten, etc. In Zukunft kann somit eine schnelle, praxistaugliche, kostengünstige Proteinbewertung und eine N-optimierte Fütterungsstrategie ermöglicht werden, in der heimische u.a. speziell behandelte Futtermittel durch präzise abgestimmte Kombination verschiedener Proteinquellen und Getreide bzw. gezielte AS-Supplementierung eingesetzt werden.
Ausführende Stelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Tierwissenschaften, Tierernährung
Laufzeit: 08/2023 - 01/2026
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2821EPS007
https://www.dafa.de/wp-content/uploads/Konferenzband2NatLegKongress2024.pdf
Ein Konsortium aus einem ökologisch und einem konventionell wirtschaftenden Betrieb sowie aus einer interdisziplinären Gruppe aus den Agrarwissenschaften haben sich daher zum Ziel gesetzt, die agronomische Optimierung und ökonomische Tragweite verschiedener Verfahren der Luzerneetablierung, der Bestandszusammensetzung inkl. der möglichen Vorteile einer Integration von Spitzwegerich für den Futterwert und den betrieblichen Stickstoffhaushalt zu untersuchen. Neben der Bewertung der Futterqualität wird zusätzlich die Ermittlung von Ertrag und Bestandszusammensetzung mittels fernerkundlicher State-of the-Art Methoden für die praktische Umsetzungen auf betrieblicher Ebene erprobt.
Ausführende Stelle: Universität Kassel, Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau
Laufzeit: 11/2022 - 12/2025
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2818EPS017
Im Nährstoffmanagement ist sowohl der Zeitpunkt als auch die Technik wichtig beim Umbruch von Kleegras, insbesondere in der ökologischen Fruchtfolge. Daher wird der Einfluss verschiedener Umbruchfaktoren auf die Stickstoffmineralisation, die nachfolgenden Erträge und Qualitäten und die Bodenfruchtbarkeit in mehrjährigen Feldversuchen untersucht. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die Art der Bodenbearbeitung einen Einfluss auf die Erträge der nachfolgenden Kulturen hat. Wurde ein Pflug für den Kleegrasumbruch benutzt, so waren der Beikrautdruck geringer und die Erträge höher als bei der pfluglosen Variante. Beim pfluglosen Umbruch wird ein mehrfaches Grubbern empfohlen.
Ausführende Stelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Laufzeit: 01/2022-12/2025
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, FKZ: A/21/13
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 192-193
Das Ziel des Projektes FINDIG ist es, Produktionssysteme im Ökolandbau so zu verbessern, dass sie sowohl bestäubende Insekten im Kleegras fördern als auch ökonomisch und für die landwirtschaftliche Praxis attraktiv sind. Dazu werden Kleegrasmischungen mit ökologisch wertvollen Pflanzenarten ergänzt. Dies ist insbesondere für viehlose oder vieharme Betriebe interessant, bei denen die Futterqualität keine größere Rolle spielt. Hierfür sollen nachhaltige Lösungen mit reduzierter Schnittnutzung bei gutem Vorfruchteffekt getestet werden. Dazu werden in Exaktversuchen agronomische Parameter, wie etwa Trockenmasse, Stickstoffgehalte sowohl im Kleegrasbestand als auch im nachfolgenden Weizen und dessen Ertrag aufgenommen. Erste Ergebnisse zeigten, dass die Vorfruchtwirkung von kräuterreichem Kleegras nicht durch die Artenzahl und -zusammensetzung der getesteten Mischungen abhängig war, sondern die Nutzungsart und -frequenz eine deutliche Rolle spielte.
Ausführende Stelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Laufzeit: 08/2021-12/2025
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bundesprogramm ökologischer Landbau, FKZ: 2819OE157
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 190-191
Die Forschungsarbeit des Projektes D3INST (Dezentrales Diagnostisches Diversifikations-Instrument) zielt darauf ab, ein praxistaugliches Diagnoseinstrument für die betriebs- und standortspezifische Anpassung, Diversifizierung und Optimierung von Artenmischungen mit feinkörnigen Leguminosen zu entwickeln. Grundlage für die Entwicklung bilden über drei Jahre gestaffelte Feldversuche im Rheinland. Verschieden diverse Mischungen aus Feinleguminosen und Gräsern wurden hinsichtlich agronomischer Aspekte und der Erfüllung von ausgewählten Ökosystemleistungen betrachtet. In den Feldversuchen wurde deutlich, dass sich an den verschiedenen Standorten die Feinleguminosenarten erwartungsgemäß unterschiedlich stark in den jeweiligen Mischungen etablierten. Dies unterstreicht die Relevanz der Standortanpassung von Mischungen.
Ausführende Stelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES), Agrarökologie und Organischer Landbau
Laufzeit: 08/2021 - 10/2025
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2818EPS012
Quelle: Timo Seibert, Beratung für Naturland
Das Ziel des Projektes TriSick ist herauszufinden, welche biotischen und abiotischen Ursachen der Kleemüdigkeit zugrunde liegen. Diese Leguminosenmüdigkeit zeigt sich durch Wuchsdepressionen vor allem bei wiederholtem Anbau. In den vorläufigen Ergebnissen variierten die Ursachen der Kleemüdigkeit bei Rotklee und Luzerne zwischen den untersuchten Praxisschlägen. In Entwicklung ist ein Praxistest, mit dessen Hilfe Landbewirtschaftende eine Differentialdiagnose erstellen können.
Ausführende Stelle: Universität Rostock, Öko-BeratungsGesellschaft mbH
Laufzeit: 04/2021-12/2024
Förderung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2818EPS014, 18EPS038, 18EPS039, 18EPS040
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, Beiträge auf S. 135-136, 165-166
Ziel des Projektes war die Züchtung von ertragreichen und ertragsstabilen Luzernesorten für eine proteinbasierte und nachhaltige Tierfütterung. Bei der Züchtung werden klassische und neue technologische Methoden kombiniert, um marktrelevante Sorten zu entwickeln, die als hochwertiges heimisches Futtermittel eingesetzt werden können.
Ausführende Stelle: Julius Kühn-Institut, Fachinstitut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen
Laufzeit: 02/2021-01/2024
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 18EPS002, 18EPS035-18EPS037
Dieses Projekt hatte zum Ziel, Betrieben in der Region bei der Entscheidungsfindung bezüglich der Investition in eine Pelletieranlage zu unterstützen. Heraus kam, dass Klee, Luzerne, Gras, Stroh sowie weitere landwirtschaftliche Rohstoffe in pelletierter Form vielseitig einsetzbar sind. Insbesondere Stroh- und Heupellets werden in der Rhein-Main-Region als Einstreu und Futter für Pferde nachgefragt. Weiterhin sind Strohpellets für die Energiegewinnung mittels Verbrennung oder in der Biogaserzeugung interessant. Klee- und Luzernepellets eignen sich zusätzlich als Dünger, insbesondere für den Gemüsebau. Es wurde analysiert, unter welchen Voraussetzungen drei verschiedene Pelletieranlagen wirtschaftlich rentabel betrieben werden können.
Ausführende Stelle: Forschungsinstitut für Biologischen Landbau Deutschland
Laufzeit: 08/2023-05/2024
Förderung: Öko-Aktionsplan des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat
Das Projekt baut auf dem vorangegangenen Forschungsprojekt Grünlegum auf, in dem verschiedene Verfahrenstechniken zur Trennung von Blatt und Stängel bei Grünleguminosen erprobt wurden. Erntetechniken (Hochschnittverfahren) und Konservierung von Luzernespitzen wurden im NovaLuz weiterentwickelt und optimiert. Anhand von Fütterungsversuchen mit Milchkühen und Schweinen wurden die heimischen Eiweißfuttermittel in Form von Cobs oder Ballen getestet. Hierbei zeigte sich, dass bei hochleistenden Milchkühen ein Mischungsanteil von bis zu 30 % Luzernespitzen ohne Leistungseinbußen möglich ist. Schweine konnten Luzernespitzen unabhängig ihrer Konservierungsart gut verdauen. Bei Ferkeln ließ sich ein Mischungsanteil von 20 % Luzernespitzen realisieren. Mit einer gleitenden und frühzeitigen Gewöhnung an den bitteren Geschmack stellen Luzernespitzen ein wertvolles Eiweißfutter dar.
Ausführende Stelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Laufzeit: 01/2022-12/2023
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, FKZ: KL/21/04
Das Ziel des Projektvorhaben VORAN war die Optimierung des Nährstoffmanagements durch Transfermulch insbesondere bei Kartoffeln, Ackerbohnen und Mais. Dafür wurden Feldversuche mit und ohne Pflug-Bodenbearbeitung durchgeführt. Es zeigte sich, dass die N-Düngung durch Mulch in Kartoffeln, Mais und Ackerbohnen externe Zukaufsdünger ersetzen kann. Sowohl im gepflügten als auch im pfluglosen System erhöhte Mulch die Infiltrationsleistung, während der Bodenabtrag durch Erosion vernachlässigbar war. Weiterhin reduzierte die Mulchschicht die Evaporation, erhöhte die Wasserverfügbarkeit und senkte bei extremer Hitze die Temperaturen im Kartoffeldamm um bis zu 3°C. Daneben gab es auch Herausfordeurngen durch den Mulch wie z.B. Mäuse, ein höherer Beikrautdruck sowie fehlende Applikationstechnik und Materialverfügbarkeit.
Ausführende Stelle: Universität Kassel, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Laufzeit: 04/2019-10/2023
Förderung: Bundesprogramm ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft, FKZ:18OE016, 18OE077
In diesem Projekt erfolgt ein Monitoring von Klee/Luzerne und Klee/Luzernemischungen unter Erfassung von Ertrag und Krankheitsstatus bayerischer Bestände, wobei zwischen Betrieben mit intensiver Erfassung und solchen mit einer einfacher Erhebung an einer möglichst großen und repräsentativen Stichprobe in der Fläche unterschieden wird.
Ausführende Stelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Laufzeit: 01/2019-12/2023
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, FKZ: Produktions- und Qualitätsinitiative für die Landwirtschaft und den Gartenbau in Bayern - Teilprojekt
Im Praxisforschungsnetzwerk NutriNet wird auf Praxisbetrieben unter anderem untersucht, wie sich Luzerne und Kleegras auf trockenen Standorten etablieren lassen und ob sich andere (legume) Zwischenfrüchte dafür eignen, die Stickstoffversorgung für die Nachfrüchte zu sichern. Weiterhin werden Sorten- und Düngungsversuche mit Luzerne durchgeführt, Kleegrasmulch in Kartoffeln getestet sowie der Umbruch von Luzerne-Kleegras optimiert. Dabei zeigte sich unter anderem, dass die Etablierung und der Ertrag von Luzerne stark von Boden und Niederschlag abhängig sind. Zusammen mit Gemengepartnern Landsberger Gemenge und Wickroggen wurde der Futterertrag im 1. Schnitt sichergestellt, trotz geringer Luzerneerträge. Insbesondere bei geringen Niederschlägen im Frühjahr wirken sich kleine Unterschiede des Feinanteils im Boden stark auf den Ertrag aus.
Ausführende Stelle: Bioland Beratung GmbH, Demeter e.V., Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Öko-Beratungs-Gesellschaft mbH, Universität Kassel
Laufzeit: 2019-2027
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bundesprogramm ökologischer Landbau, FKZ: 18OE014, 18OE067, 18OE068, 18OE069, 18OE070, 18OE071, 18OE072, 18OE073, 18OE074, 18OE075
Das Ziel des Projektes war es, neue Mischungen für Feldfutterleguminosen zu entwickeln. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Spitzwegerich. Mit der Integration von Spitzwegerich in Futtermischungen sollen Stickstoffverluste insbesondere nach dem Umbruch verringert werden. Durch seine tiefreichende Durchwurzelung kann er zudem den Schnittertrag auch in Trockenjahren absichern. Dazu wurden verschiedene Mischungen hinsichtlich Ertragsleistung, symbiotischer N2-Fixierung, Ammonium- und Nitratvorrat im Boden und Futterqualität getestet. Die Resultate zeigten, dass Luzerne mit Spitzwegerich im Gemenge den Nitratanteil im Boden deutlich senken kann. Rotklee und Spitzwegerich als Gemengepartner erwiesen sich vor allem im Sommer auf tiefgründigem Standort bei höherer N2-Fixierleistung, geringer N-Auswaschung und höherem Vorfruchtwert im Weizen als ertragsreicher.
Ausführende Stelle: Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Laufzeit: 08/2019-04/2023
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2818EPS016
Abschlussbericht und Praxismerkblatt
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 91-92
Spitzwegerich als erfolgreicher Gemengepartner und Stickstoffsparer?
Im Projekt FUFAPRO wurde eine duale Nutzung von Luzerne zur Produktion von eiweißreichem Futter und rohfaserreichem Stängelmaterial angestrebt. Dabei wurden im ersten Schritt Ernte- und Verarbeitungstechniken entwickelt, um die Blätter von den Stängeln zu trennen. Während die proteinreiche Blattmasse als Futtermittel eingesetzt wird, werden die Stängel zu naturfaserverstärkten Kunststoffen weiterverarbeitet.
Ausführende Stelle: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung
Laufzeit: 09/2020-08/2023
Förderung: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt
Im Vorhaben wird eine Auswahl von Betrieben, die an dem modellhaften Demonstrationsnetzwerk 'Kleinkörnige Leguminosen' der Eiweißpflanzenstrategie beteiligt sind, hinsichtlich ackerbaulicher Fragestellungen untersucht. Dabei sollen folgende Ziele erreicht werden: die Identifizierung und Gewichtung wesentlicher, ackerbaulicher Einflussfaktoren auf den Erfolg des Anbaus feinsamiger Leguminosen in der Praxis, die Ergänzung der Projektergebnisse bei der Ableitung von standortabhängigen Optimierungsstrategien im Anbau von feinsamigen Leguminosen und bei Entscheidungshilfen zur betriebsspezifischen Artenwahl sowie die Nutzung von Synergieeffekten aus der Kombination der bisher bestehenden oder geplanten Untersuchungen sowie gezielter ergänzender Datenerhebungen auf den Betrieben des Betriebsnetzwerks.
Ausführende Stelle: Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL), Bereich Praxis-Forschung
Laufzeit: 10/2019 - 12/2024
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2818EPS032
Im Projekt geht es um die praktische Etablierung und Weiterentwicklung eines bisher zwar rudimentär im Ackerbau vorhandenen, aber nicht erprobtem Anbausystem. Der innovative Ansatz und die zentrale Fragestellung ist in den verschiedenen, klar definierten Arbeitsschritten die Frage nach der Übertragbarkeit und Umsetzbarkeit in die Praxis. In Versuchen wurde Klee als Lebendmulch unter Weizen, Gerste, Mais, Hafer, Ackerbohne und Raps getestet. Dies soll die Bodenverdunstung und Erosion vermindern und gleichzeitig Dünger und Pflanzenschutzmittel einsparen, ohne dass eine Bodenbearbeitung notwendig ist.
Ausführende Stelle: Agrarbüro Mittermeier
Laufzeit: 09/2019-05/2023
Förderung: Europäische Innovationspartnerschaft, Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
Bericht LOP 2024: Klee als ständige Begrünung
Bericht Rheinische Bauernzeitung 2024: Neue Wege im Ackerbau
Das Ziel des Projektes war die Optimierung der innerbetrieblichen Kleegrasverwertung viehloser Biobetriebe entlang der Bereitstellungskette vom Schnitt bis zur Anwendung. Im Zentrum standen dabei die verlustarme Konservierung des Kleegrases, die effiziente Verwertung der Nährstoffe und die wirtschaftliche Bewertung von Kleegras-Transferverfahren.
Ausführende Stelle: Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau
Laufzeit: 05/2019-04/2023
Förderung: Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft, FKZ: 2818OE023
Ziel des Vorhabens ist die Weiterentwicklung eines Prototypen einer mobilen Expanderanlage mit Dampferzeuger und Preconditioner bis zur Markteinführung für die Verarbeitung von heimischen Könerleguminosen. Die Futtermittel sollen durch die Aufbereitung im Thermo- Druckverfahren von antinutritiven Inhaltsstoffen befreit werden, wodurch sich der Futterwert der Körnerleguminosen erhöht.
Das Projekt ist ein in drei Teilprojekte aufgeteiltes Verbundprojekt.
Ausführende Stelle: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Tierzucht und Tierhaltung; ELKO NAGEL MECAN-SYSTEME GmbH; Landwirtschaftliche Service-GmbH Mittelholstein
Laufzeit: 07/2019 - 10/2023
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 28RZ5IP055; Innovationsförderung aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank, FKZ: 28RZ5IP056, 28RZ5IP057
Projektbeschreibung Teilprojekt 1
Erstmalig wird ein praxistauglicher Ansatz zur Schätzung der standardisierten praecaecalen Verdaulichkeit des Rohproteins (spcVXP) und der Aminosäuren (spcVAS) von Futtermitteln beim Schwein entwickelt. Dies ermöglicht die Verwendung feinsamiger Leguminosen in einer nachhaltigen, leistungsbezogenen und N-reduzierten Proteinversorgung unter Berücksichtigung spezifischer Eigenschaften und der Variationsbreite im Proteinwert z. B. zwischen Sorten, Standorten und Anbaujahren. Anhand des umfangreichen Datenpools der laboranalytisch abgeleiteten spcVAS wird eine NIRS-Kalibration erstellt, die eine schnelle, praxistaugliche, kostengünstige Proteinbewertung und somit eine N-optimierte Fütterungsstrategie ermöglicht.
Ausführende Stelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms Universität Bonn, Institut für Tierwissenschaften
Laufzeit: 02/2020 - 09/2022
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2818EPS033
Proceedings of the Society of Nutrition Physiology, Band 32, 2023, S. 32
Mit dem Projekt Klee_pro_StripS wurde die teilflächenspezifische Aussaat der Leguminosen in bereits vorhandene Ackergrasbestände erforscht, d.h. der räumlich getrennte Anbau von Gras und Leguminose in alternierenden Reihen oder durch sensorgestützte Raumzuteilung in vorhandene Lücken. Die Versuche an mehreren Standorten haben jedoch deutlich gemacht, dass sich alle Leguminosen in besonders trockenen Jahren sowohl mit neuen als auch bewährten Aussaatmethoden nur schwer in den angestrebten Ertragsanteilen etablieren lassen. Große Probleme ergaben sich durch mangelnden Aufgang, unzureichende Knöllchenbildung und Schädlingsdruck. Die Frässaattechnik war angesichts der zu trockenen Böden sehr schadenanfällig. Vielversprechender war die sensorgestützte Nachsaat in vorhandene Lücken, die nun weiterentwickelt werden soll.
Ausführende Stelle: Fachhochschule Südwestfalen, Standort Soest, Fachbereich Agrarwirtschaft
Laufzeit: 05/2019-12/2021
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 2818EPS001
Hochwertiges Raufutter wirkt sich positiv auf die Gesundheit tragender Sauen aus und deckt einen Teil ihres Protein- und Energiebedarfes. Um die Kraftfutterrationen entsprechend anpassen zu können, wurden die tatsächlich aufgenomme Menge und Qualität des Raufutters bestimmt. Dafür wurden auf zwei Betrieben die Frisch- und Trockenmasse sowie der Energiegehalt der Aufwüchse ermittelt. In den beiden Versuchsjahren nahmen die Sauen etwa 1,8-2,4 kg Futtertrockenmasse pro Tier auf, mit 6,7-8,1 Megajoule umsetzbarer Energie je Kilogramm Trockenmasse. Daraus folgt, dass ein erheblicher Anteil des Erhaltungsbedarfs von Sauen im Freiland durch das Kleegras gedeckt werden kann. Die Futtermenge und -qualität kann dabei durch eine einfache Schnittmethode eingeschätzt werden.
Ausführende Stelle: Thünen-Institut für Ökologischen Landbau
Laufzeit: 07/2018-12/2021
Projektbeschreibung und Ergebnisse
Tagungsband Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2024, S. 307-308
Das Ziel des Vorhabens war die Verbesserung der Nachhaltigkeit von ökologisch bewirtschafteten Obstbausystemen. Dafür wurden mehrere alternative Düngestrategien, wie die Integration von Leguminosen in das Anbausystem oder die Verwendung von Recyclingmaterialien wie Kompost oder Biogasgärreste getestet. Die Nährstoffbilanzen der Obstbaubetriebe zeigten, dass die derzeitigen Düngestrategien zu mäßigen Nährstoffungleichgewichten in den Obstanlagen führten, allerdings konnte durch keines der im Feldversuch getesteten alternativen Düngemittel eine ausgeglichene Bilanz erreicht werden. Im Fall der getesteten Kleegrasdünger (Silage und Pellets) war die N-Mineralisierung aufgrund des hohen C:N Verhältnisses gering. Mit Silage gedüngte Bäume wiesen tendenziell einen niedrigeren Ertrag und weniger vegetatives Wachstum auf.
Ausführende Stelle: Universität Hohenheim, Fakultät Agrarwissenschaften, Zentrum Ökologischer Landbau
Laufzeit: 05/2018-12/2021
Förderung: CORE organic, FKZ: 2817OE007
In dem Projekt sollen die Ansätze Werbung von Grünleguminosen (Luzerne, Rotklee) als 'Gesamtpflanzen-Silage aus früher Nutzung' sowie als 'Trockenblatt' (getrocknete Blattmasse) zusammengeführt werden. Damit könnte das Ziel einer 100 % -Bio-Fütterung auf der Basis heimischer Futtermittel auch für die ökologische Schweine- und Geflügelfütterung realisiert werden. Mit dem Vorhaben soll, aufbauend auf den wesentlichen Ergebnissen vorangegangener Projekte (BÖLN 11OE077 und 11OE055), eine weitergehende Prüfung offener Fragen sowie eine breite Etablierung der Thematik in die Praxis der ökologischen Landwirtschaft erreicht werden. Es wird ein interdisziplinärer, arbeitsteiliger Ansatz gewählt, um für die gesamte Produktkette miteinander verzahnte Lösungen zu erarbeiten.
Ausführende Stelle: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Laufzeit: 07/2016 - 07/2021
Förderung: Bundesprogramm ökologischer Landbau, FKZ: 2815OE039
Futterleguminosen stellen das zentrale Element einer biologischen Fruchtfolge im Ackerbau dar. Damit die die positiven Auswirkungen zur Bodenverbesserung, Nährstoffversorgung und Beikrautregulierung beitragen können, ist ein leistungsfähiger Bestand Voraussetzung. Schwefel erfüllt dabei wichtige Aufgaben. Da sich in den letzten Jahrzehnten die Schwefel-Immisionen aus Umweltschutzgründen stark reduzierten, tritt bei gewissen Kulturen wie Leguminosen teilweise Schwefelmangel auf. Im Projekt wurde die Notwendigkeit einer Zusatzdüngung untersucht.
Ausführende Stelle: Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein
Laufzeit: 2016 - 2021
Förderung: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Österreich
Die Milchproduktion geht einher mit Methanemissionen, welche die Hauptquelle für landwirtschaftliche Treibhausgase darstellen. In diesem Projekt wurde untersucht, ob sich die Methanemission bei gleichbleibender Produktivität vermindern lässt. Dazu wurde die Methanemission von einfachen und artenreichen Futterweiden mit tanninhaltigen Pflanzenarten gemessen. Es stellte sich heraus, dass die Einsaat eines geringen Anteils an Futterkräutern zu den Grasnarben wenig zusätzlichen Nutzen erbrachte, da diese Kräuter unter intensivem Weidemanagement nicht konkurrenzfähig waren. Positiv zeigte sich hierbei die Zichorie, die zudem eine sehr gute Futterqualität und ein hohes agronomisches Potential hat. Die Weidekühe wiesen geringere Methanemissionen auf als Stallkühe.
Ausführende Stelle: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Abt. Grünland und Futterbau/Ökologischer Landbau
Laufzeit: 09/2017-08/2020
Förderung: ERA-Net cofund SusAn, FKZ: 2817ERA13D
Zur besseren Anpassung an trockene Standorte fanden Versuche mit bisher noch nicht getesteten Körnerleguminosen und verschiedenen legumen Ackerfuttergemengen statt. Durch deren Anbau und Integrierung in die Fruchtfolge soll der Humusgehalt in den Sandböden erhöht werden. Fruchtfolgeversuche zur Etablierfähigkeit sowie Exaktversuche mit Ackerfuttermischungen und Körnerleguminosen wurden durchgeführt. Im Fruchtfolgevergleich trug der Verbleib der Koppelprodukte (Stroh, Kleegrasaufwuchs) mehr zum Humusaufbau bei als die Zufuhr von Dung und die längere Standzeit des Kleegrases. Die Exaktversuche zeigten bei Sichelluzerne ein höheres Ertragspotential im ersten Jahr, bei Saatluzerne im zweiten Jahr. Im mehrjährigen Vergleich erreichte Steinklee als Einzelkomponente den höchsten Ertrag und Gelbklee den geringsten.
Ausführende Stelle: LMS Agrarberatung GmbH
Laufzeit: 11/2015-06/2020
Förderung: Europäische Innovationspartnerschaft, FKZ: EIP-Agri-MP-2015-LPPGW01
Im Projekt STEINKLEE wurde dessen Anbau und Nutzung unter verschiedenen Anbaubedingungen getestet. Hierbei lag der Fokus auf Regionen mit trockenen Sandböden. Versuchsdaten wurden sowohl zum Anbau und zur Ökonomie als auch zum Biogaspotential und zu Treibhausgas-Emissionen erhoben. Zusätzlich wurde ein Netzwerk zwischen den Anbauenden aufgebaut. Die Auswertungen zeigten, dass Steinklee sich für die Energiegewinnung anbietet. Durchschnittlich wurden Deckungsbeiträge von 150 €/ha erzielt, jedoch können Mindererträge durch die hohe Biomasse im Hauptnutzungsjahr und eine gute Vorfruchtwirkung ausgeglichen werden. Steinklee bietet vielen Bestäubern Nahrung in Form von Nektar und Pollen und kann die Nährstoff- und Wasseraufnahme des Bodens verbessern.
Ausführende Stelle: Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern - Institut für Pflanzenproduktion und Betriebswirtschaft
Laufzeit: 04/2017-05/2020
Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ: 22010515
Artikel in der Bauernzeitung: Steinklee - Luzerne der Sandböden 3,8 MB
In einer Potentialanalyse wurde die Wettbewerbsfähigkeit von heimischen Futtermitteln gegenüber Importware untersucht. Dafür wurde das Wertschöpfungspotential heimischer Proteinträger sowohl auf Angebots- und Nachfrageseite als auch bei Kooperationen analysiert. Das Ziel des Projektes war, Potentiale für einzelbetriebliche Optimierungsstrategien bei einer bedarfsorientierten Nährstoffversorgung mit heimischen Proteinträgern herauszuarbeiten. Zusätzlich wurde das ökonomische Potential von Kooperationen zwischen Futtermittelherstellern und Anbietern analysiert. Bei den Ergebnissen zeigte sich, dass die Nährstoffgehalte der untersuchten Futtermittel beträchtlich schwankten. Unter Einsatz heimischer Proteinträger konnten für alle Tierarten Optimierungsstrategien erarbeitet werden, die eine bedarfsgerechte Versorgung mit Öko-Futter ermöglichten.
Ausführende Stelle: Universität Kassel, Fachgebiet Tierernährung und Tiergesundheit
Laufzeit: 01/2017-04/2020
Förderung: Bundesprogramm ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft, FKZ: 15OE042
Das Projekt untersucht die Eignung von Futterchicorée und Esparsette als Mischungspartner von zwei ausgewählten Grünlandmischungen zur Verbesserung der Ertragsstabilität und des Gehaltes an wertgebenden Inhaltsstoffen. Dazu werden die Einsaat von Futterchicorée und Esparsette mittels Schlitzsaatverfahren auf Dauergrünland zur Verbesserung der Ertragsstabilität und des Futterwertes geprüft und Empfehlungen zum Einsatz von Futterchicorée und Esparsette als Partner in Futterpflanzenmischungen unter ausgewählten sächsischen Standortbedingungen herausgearbeitet.
Ausführende Stelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Laufzeit: 08/2014 - 12/2019
Ein erfolgsversprechender Ansatz zur Kontrolle innerer Parasiten bei Ziegen und Schafen ist die Verfütterung von Esparsette, einer Leguminose mit ausgezeichnetem Nährwert und sekundären Pflanzenstoffen (kondensierte Tannine), die gegen Parasiten wirken. In der Schweiz wird die Esparsette (v.a. Silage und Heu) auf einigen Ziegen- und Schafbetrieben in die Tierfütterung reintegriert, um ihren anthelminthischen Effekt zu nutzen. Eine wichtige Rückmeldung aus der Praxis ist, dass die Nutzung von Esparsettenpellets wesentlich praktikabler wäre (weniger Gewicht, mehr Protein etc.).
In diesem Projekt wird die Verwendung von Esparsettenpellets unter praktischen Bedingungen auf einem Ziegenbetrieb im Departement Drôme (Frankreich) getestet.
Koordinierende Stelle: Forschungsinstitut für Biologischen Landbau Schweiz
Laufzeit: 07/2015-07/2018
Förderung: Région Auvergne Rhône-Alpes France, Projet Stratégique Agricoles et de Développement Rural
Die Schweizer Forschung hat in den letzten Jahren aufgezeigt, dass die Saatesparsette (Onobrychis viciifolia) zusätzlich zu einem guten Nährwert für Wiederkäuer und Pferde weitere positive und gesundheitsrelevante Eigenschaften aufweist. Dazu gehört insbesondere die Wirkung von Esparsette auf innere Parasiten von Wiederkäuern aber auch auf die Reduktion des Methanausstosses von Wiederkäuern. Esparsette, respektive die darin enthaltenen sekundären Inhaltstoffe, verhindern auch die „Schaumige Gärung“ beim Wiederkäuer. Gegenwärtig werden von vielen Landwirten größere Flächen an Esparsette angebaut. Dies geschieht ohne fachliche Betreuung und die Bemühungen der Landwirte münden häufig in Frustration. Mit dem vorliegenden Forschungsberatungsprojekt sollen deshalb unter Einbezug der interessierten Kreise, bestehende Wissenslücken geschlossen werden.
Ausführende Stelle: Forschungsinstitut für Biologischen Landbau Schweiz
Laufzeit: 01/2014-12/2017
Förderung: Bundesamt für Landwirtschaft (BWL) Schweiz, Schweizer Ziegenzuchtverband, Schweizer Schafzuchtverband, Schweizer Michschafzuchtgenossenschaft
In dem europäischen Forschungsprojekt ging es um die Entwicklung nachhaltigerer Systeme in der konservierenden Landwirtschaft und der Steigerung der Vielfalt von ergänzenden Pflanzen und lebenden Mulchen in der Fruchtfolge. In Feldversuchen in Europa, Marokko und Brasilien wurde untersucht, welche (legumen) Zwischenfrüchte und Untersaaten sich für die jeweiligen Klima- und Umweltbedingungen am besten eignen. Dabei zeigte sich, dass Lebendmulch unter Weizen besonders gut das Auflaufen des Beikrauts minimiert. Bei reduzierter Bodenbearbeitung war die Beikrautunterdrückung in Deckfrüchten jedoch herausfordernd. Unter subtropischen Bedingungen war „toter“ Mulch von Vorteil. Es wurden im Projekt neue Arten und Genotypen identifiziert und eine technische Lösung entwickelt, um den Anbau der Deckfrüchte zu erleichterten.
Ausführende Stelle: Universität Kassel, Fachbereich 11 - Ökologische Agrarwissenschaften
Laufzeit: 04/2012-03/2016
Förderung: Seventh framework programme of the European Community for research and technological development including demonstration activities