Alle Betriebe innerhalb des Demonet KleeLuzPlus erhalten durch verschiedene Probennahmen umfangreiche Erkenntnisse über ihre innerbetrieblichen Grobfuttermittel und deren Verwertbarkeit für die Tierhaltung. Neben den direkt bei jedem Klee-Luzernegras-Schnitt gezogenen Ertrags- und Futterqualitätsproben werden auch die daraus entstehenden Silagen beprobt und zur Qualitätsuntersuchung ins Labor geschickt.
Auch am konventionell wirtschaftenden Betrieb Gräul aus dem oberschwäbischen Markt Ottobeuren im Landkreis Unterallgäu wurden von den hofeigenen Klee- und Luzernegraskonserven Futtermittelproben entnommen. Auf ca. 45 % seiner Ackerflächen produziert Betriebsleiter Johann Gräul derzeit Ackergras, wovon 9 ha mit Klee- und Luzernebeständen bestellt sind. In diesem Jahr verlief die Ackergrasernte auf den meisten Flächen des Betriebes gut, da es zu jedem Schnitt ausreichend geregnet hat und somit die Ackerfutterflächen ihr Potenzial ausschöpfen konnten.
Durch die Beprobung der einzelnen Schnitte und der daraus entstandenen Silage verspricht sich Herr Gräul sowohl einen guten Einblick in die Qualität der von ihm produzierten Futtermittel als auch einen Rückschluss auf etwaige Verbesserungsmöglichkeiten. Als größten Vorteil sieht er allerdings die Verwendung der Untersuchungsergebnisse zur exakteren Zusammenstellung seiner Futterrationen für seine 90 Milchkühe. Nur wer genau weiß, was in seinem Grobfutter enthalten ist, kann seine Ration dementsprechend justieren.
Die Entnahme von Futterproben aus dem Fahrsilo oder aus Silageballen kann jeder einfach selbst durchführen. Frühestens 6 Wochen nach dem Silieren kann mit der Probennahme begonnen werden. Bei einem geschlossenen Silo kann man die Proben mithilfe eines Bohrstockes ziehen, der an verschiedenen Stellen der Silage eingestochen wird. Bei der Probennahme aus einem bereits geöffneten Silo entnimmt man am besten unmittelbar nach der Silageentnahme an der Anschnittstelle mit der Gabel eine Probe. Mindestens an 5 Stellen sollte das Futter gezogen werden, um daraus eine Mischprobe zu erstellen. In luftdicht verschließbare Versandbeutel verpackt wird die Silageprobe anschließend ins Labor geschickt. Nach der Ziehung ist es wichtig, die aufgeschnittenen Stellen zuverlässig zu verschließen, um den Luftabschluss weiterhin zu gewährleisten.
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Text: Franz Grundler, Aktionszentrum Süd-Ost
Bilder: Jule Schättler, Fachkoordination Futterwirtschaft/Tier/Verwertung
Mit diesem Beitrag schließen wir unser Feldtagebuch 2020.
Wir wünschen allen Demobetrieben, Projektbeteiligten und Feldtagebuch-Lesenden eine besinnliche Weihnachtszeit und einen gesunden Start ins neue Jahr.
Auf ein Wiedersehen in 2021 im KleeLuzPlus!
In der Agrargenossenschaft Großzöbern eG, im südwestlichen Zipfel des sächsischen Vogtlandes ist Kleegras ein fester Bestandteil in der Fruchtfolge. Seit 2001 wird hier nach den Naturland-Richtlinien gewirtschaftet. In bester Mittelgebirgslage auf ca. 500 Höhenmetern erstreckt sich die Betriebsfläche von 1.200 ha, wovon auf etwa 130 ha Kleegras und 20 ha reiner Rotklee angebaut werden. Zum Betrieb gehört die Milchproduktion mit 300 Milchkühen plus Nachzucht, 20 Mutterkühe, eine Biogasanlage sowie eine Produktionsanlage zur Samenaufbereitung.
Bereits seit 20 Jahren wird mit tetraploidem Rotklee gearbeitet. Tetraploider Rotklee besitzt im Gegensatz zu diploidem Rotklee einen doppelten Chromosomensatz und wurde züchterisch bearbeitet. Tetraploide Sorten zeichnen durch ein üppiges Wachstum, eine gute Resistenz gegen Kleekrebs, ein gutes Konkurrenzverhalten im Gemenge und einen hohen Futterwert aus. Allerdings haben sie einen geringeren Samenertrag.
Der Betrieb nutzt eine selbst zusammengestellte Ackerfuttermischung mit einem Kleeanteil von 20-25%, die sich in der Praxis bewährt hat. Dazu gesellen sich die Futtergräser Welsches Weidelgras, Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel und Wiesenlieschgras in unterschiedlichen Anteilen. In der Region ist normalerweise eine Jahresniederschlagsmenge von ca. 650 mm üblich. In den letzten Jahren lagen die Jahresmittel aber darunter und auch die ungleichmäßige Niederschlagsverteilung im Jahresverlauf machen den Flächen und dem Betrieb zu schaffen. Bei der Überlegung zur Demoanlage stand daher das Ausprobieren neuer Mischungen und die Trockenheitsverträglichkeit dieser im Vordergrund.
So wurden Ende August 2020 zehn verschiedene Ackerfuttermischungen in Streifen à 9 x 100 Meter ausgesät. Hier ist ein sandiger Lehmboden mit einer durchschnittlichen Bodenwertzahl von 33 Bodenpunkten typisch. Als Vorfrucht stand auf der Fläche Roggen, nach dessen Ernte wurde die Fläche zwei Mal mit der Scheibenegge bearbeitet. Zudem erfolgte noch eine Kalkung mit 2t/ha.
Die zehn Mischungen haben immer einen Anteil an Rotklee und/oder Luzerne von 15-55 %. Die Luzerne ist langsamer in ihrer Jugendentwicklung. Aus diesem Grund sind Gräser als Mischungspartner gewählt worden, die nicht allzu schnell wachsen: Rohrschwingel, Wiesenschweidel, Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras, Glatthafer und Knaulgras. Die Saatstärke betrug 25-27 kg/ha, nur eine Mischung wurde mit einer Saatstärke von 40 kg/ha gedrillt. Diese enthält Rohrschwingel, Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras, Knaulgras und Rotklee. Das Wetter war zum Aussaatzeitpunkt optimal, Regen sorgte in den darauffolgenden Tagen dafür, dass das Saatbett nicht austrocknete.
Bei einem Betriebsbesuch Anfang Oktober wurde die Demofläche besichtigt - alle zehn Mischungen sind gut aufgelaufen. Stellenweise, aber kein direkter Unterschied zwischen den Streifen erkennbar, zeigten sich auch Ackerdistel und Quecke, die die Lücken im Feld natürlich schnell für sich nutzen. So wirken die einzelnen Streifen noch recht inhomogen.
Bei einem erneuten Besuch Ende November haben sich die Leguminosen und Gräser durch den überwiegend milden Herbst gut weiterentwickelt, der Klee fängt an, sich in die Breite zu entwickeln. Quecke und Ackerdistel sind weiterhin vorhanden, ebenso findet sich mitten im Schlag ein Mäusenest, dass weitere Schäden über den Winter erwarten lässt. Im Frühjahr muss dann geschaut werden, wie die Mischungen über den Winter kamen.
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Text und Bilder: Julia Junghans, AZ Mitte-Ost
Heute befinden wir uns auf dem konventionell wirtschaftenden Betrieb der Familie Hofmann bei Dietfurt an der Altmühl im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Betriebsleiter Andreas Hofmann bewirtschaftet insgesamt ca. 130 ha für seine 120 Fleckvieh-Milchkühe mit eigener Nachzucht. Auf rund 20 ha seiner Flächen nutzt er dabei die Potenziale des Klee- und Luzernegrases. Dabei profitiert und vertraut er vor allem auf die gute Trockenheitsverträglichkeit der Luzerne, welche durch ihre tiefe Wurzelstruktur der immer häufiger auftretenden Sommertrockenheit ein höheres Widerstandsvermögen entgegenbringen kann.
Aber Herr Hofmann ist nicht nur wegen der höheren Ertragssicherheit vom Klee- und Luzerneanbau überzeugt, sondern auch wegen der guten Verwertbarkeit des Aufwuchses in seiner Rinderfütterung. Die 4- bis 5-schnittigen Bestände werden alle siliert und damit für die ganzjährige Silagefütterung konserviert.
Komponenten der Futtermischung für laktierende Milchkühe:
In der Milchviehfütterung wird ein Grobfutteranteil in der Ration von mind. 60 % i. d. TM sowie eine hohe Grundfutterleistung angestrebt. Wichtig dafür ist u.a. eine hohe Futteraufnahme. Klee- und Luzernesilagen zeichnen sich durch eine hohe Schmackhaftigkeit aus, werden von den Tieren gerne gefressen und können die Futteraufnahme steigern.
Weiterhin spielt die Versorgung mit Eiweiß durch wirtschaftseigene Grobfuttermittel in der Wiederkäuerfütterung eine entscheidende Rolle. Grobfutter wie Kleegras- und Luzerne(gras)silagen bzw. Luzerneheu sind mit ihren hohen Rohproteingehalten nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht interessant. Sie können zu entsprechenden Einsparungen bei zugekauften Eiweißfuttermitteln wie Sojaextraktionsschrot führen. Heimische Eiweißlieferanten werden aufgrund des gesellschaftlichen und ökologischen Bestrebens, Importe aus Übersee zu reduzieren, zukünftig bevorzugt in der Fütterung eingesetzt. Klee und Luzerne weisen aber, neben dem hohen Rohproteingehalt, auch i.d.R. hohe Strukturgehalte auf. Der Strukturgehalt der Ration hat vor allem Einfluss auf das Wiederkäuen und damit auch direkt auf den Speichelfluss der Kuh. Ausreichend Speichelbildung ist wiederum wichtig zur Pufferung und Stabilisierung des Pansen-pH-Werts. Darüber hinaus ist genügend Struktur in der Ration zur Erhaltung einer gut ausgebildeten Fasermatte im Pansen wichtig, die das Wachstum und die Effizienz der Pansenmikroben fördert und die Tiergesundheit verbessern kann.
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Bilder und Text: Jule Schättler, Franz Grundler, Aktionszentrum Süd-Ost
Auf der nordhessischen Staatsdomäne Frankenhausen wird das Anbauverfahren „Weite Reihe“ zur Etablierung von mehrjährigen Kleegrasbeständen als Untersaat gezeigt. Der Betrieb, der auch im Netzwerk „Demonstrationsbetriebe Ökolandbau“ vertreten ist und als Versuchsbetrieb der Universität Kassel dient, wirtschaftet ökologisch nach den Verbandsrichtlinien von Bioland und Naturland. Das konservierte Feldfutter wird vor allem als Silage, bei Luzerne bzw. Luzernegras auch teilweise als Heu, für die Fütterung der Milchkuhherde eingesetzt. Diese besteht aus 100 Schwarzbunten Niederungsrindern, die ausschließlich auf Basis von Grundfutter ohne Kraftfutterzugabe gefüttert werden.
Die Demoparzellen für die kleinkörnigen Leguminosen wurden auf einem Schlag platziert, der Ende Oktober 2019 mit Winterweizen eingesät worden war. Das Anbauverfahren „Weite Reihe“ besteht in Frankenhausen aus dem Wechsel von Doppelreihen Weizen (Reihenabstand 12,5 cm) und einem Zwischenraum von 37,5 cm. Im Frühjahr 2020 wurde der Winterweizen in diesen Zwischenräumen insgesamt dreimal mit einer Rollhacke bearbeitet, wobei einmal gleichzeitig Gülle eingearbeitet wurde. Zum vierten und abschließenden Hackvorgang erfolgte im selben Arbeitsgang das Eindrillen des Kleegrases.
Für die Untersaat wurde eine Drillmaschine mit ca. 10 cm Reihenabstand - über Weizenreihen und Zwischenräumen hinweg – genutzt. Am 07.05.2020 wurde das Kleegras mit einer Saatstärke von 35 kg/ha ausgesät. Drei Wochen später konnten die ersten Keimblätter beobachtet werden (Abb. 1A+B). Mitte Juni, also 5 Wochen nach Aussaat, waren die ersten Gras- und Kleepflanzen vorhanden, gleichzeitig waren aber auch viele Beikräuter aufgelaufen (Abb. 2A+B). Ende Juli, ca. 10 Wochen nach der Aussaat, hatten sich tendenziell nur die Beikräuter weiterentwickelt, das Wachstum von Klee und Gras war weiterhin zögerlich (Abb. 3A+B). Vor allem die länger andauernde Trockenheit hatte einen negativen Einfluss auf Keimung und Pflanzenentwicklung. Anfang August erfolgte die Ernte des Weizens. Ende August wurden die Getreidestoppeln gemulcht, um eine bessere Verteilung bzw. Umsetzung des Reststrohs zu erreichen. Gleichzeitig wird diese Maßnahme auch für das Kleegras empfohlen, da ein „Rückschnitt“ die Pflanzen nach den veränderten Konkurrenzbedingungen zu einem Wachstumsschub anregt.
Einige Tage nach dem Stoppelmulchen wurde die Fläche nochmal näher betrachtet (Abb. 4A). Leider ergab sich ein sehr inhomogenes Bild. An einigen Stellen war in den Zwischenreihen ein zufriedenstellender Kleegrasbewuchs anzutreffen (Abb. 4B). Dort ist davon auszugehen, dass sich der Bewuchs im nächsten Jahr schließt und das Potenzial für einen flächendeckenden, produktiven Bestand vorhanden ist. An anderen Stellen sind abschnittsweise nur vereinzelt Pflanzen anzutreffen, es handelt sich hauptsächlich um Beikräuter. Zusätzlich konnte stellenweise eine starke Feldmausbesiedelung festgestellt werden, so dass über den Winter mit weiteren Schäden gerechnet werden muss (Abb. 4C).
Bei einem erneuten Besuch der Demoanlage am 22.10.2020 hatte sich der Bewuchs auch häufig über die ehemaligen Getreidereihen hinweg ausgebreitet (Abb. 5A). Im Vergleich zum August haben sich die Gräser deutlich weiterentwickelt und zeigen z.T. eine gute Bestockung, auch die Klee- und Luzernepflanzen wachsen - wo vorhanden - in die Breite. Allerdings haben sich innerhalb des Bestandes auch viele verschiedene Beikräuter etabliert (Abb. 5B).
Aufgrund der stellenweise auftretenden starken Unterschiede im Bestand und der insgesamt eher zögerlichen Entwicklung der Pflanzen war eine Einschätzung zu möglichen Entwicklungsunterschieden zwischen den fünf verschiedenen angesäten Kleegras- bzw. Klee-Luzernegras-Varianten in diesem Jahr bisher nicht zielführend. Die Demofläche geht nun in den Winter, erst im Frühjahr kann abschließend entschieden werden, ob der Bestand sich ausreichend gut etabliert hat oder ob eine Nach- oder Neuansaat sinnvoll ist.
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Text und Bilder: Dr. Greta Papke, Aktionszentrum Mitte-West
Philip Köhler zu Vor- & Nachteilen der Untersaat bzw. Blanksaat
Trotz der Erschwernisse aufgrund von Corona-Auflagen konnte das Demonet-KleeLuzPlus so Landwirten und Beratern auch in Präsenzveranstaltungen nähergebracht und Wissen rund um den Anbau von kleinkörnigen Leguminosen vermittelt werden.
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Text und Bilder: Philip Köhler, Aktionszentrum Süd-West
Für einen hohen Leguminosenanteil in der Mischung mit Gras sind die Grasarten ein entscheidender Faktor. Sie hemmen oder begünstigen das Wachstum der Leguminosen.
Auf einem Demo-Betrieb am Niederrhein wurden im August 2019 zwei Luzernemischungen mit unterschiedlichen Gräsern, eine Luzerne-Rotkleegrasmischung und eine Rotklee-Weißkleegrasmischung zusätzlich zur hofüblichen Mischung angelegt. Bild 1 zeigt in Prozent die Artengewichtsanteile im Saatgut. Bei den Luzernegrasmischungen benötigte die Luzerne nach dem Schnitt länger als der Rotklee, um sich zu entwickeln (Bild 2 und 3). Generell ist Luzerne langsam in der Entwicklung, vor allem nach der Aussaat – im Vergleich zum Rotklee. Deswegen sollte bei einer Luzernegrasmischung die Luzerne mit langsam wachsenden Gräsern kombiniert werden. So wird sie während der Jugendentwicklung, aber auch nach den Schnitten, nicht von schnell wachsenden Gräsern unterdrückt.
Rotklee hingegen ist in der Entwicklung schneller als die Luzerne und kann auch mit schneller wachsenden Gräsern mithalten. Dennoch sollte Rotklee, außer auf sehr kleewüchsigen Standorten, nicht mit sehr schnell wachsenden Gräsern wie Welschem Weidelgras oder Festulolium kombiniert werden. Es sei denn, ihre Anteile sind in der Mischung sehr gering gehalten.
In der Hofmischung (Foto 4), eine Rotklee-Weißkleegrasmischung mit Welschem Weidelgras und Bastardweidelgras, ist im 3. Aufwuchs (aber auch schon in den vorherigen Aufwüchsen) kaum Klee vorhanden. Denn im 1. Aufwuchs wurden die beiden Gräser, gefördert durch Stickstoffdüngung, so dominant, dass der Klee nicht mithalten konnte. Dagegen ist in der Rotklee-Weißkleegrasmischung A7 (Foto 5) mit Deutschem Weidelgras, Lieschgras und Wiesenschwingel noch deutlich Klee vorhanden. Hinweis: der Bestand ist stark von der Trockenheit betroffen.
Bei der Wahl und dem Kauf von Klee- und Luzernegrasmischungen sollte unbedingt die Artenzusammensetzung geprüft werden, um einen klee- und oder luzernereichen Bestand zu erhalten. Eine unabhängige Beratung kann bei der Entscheidung helfen.
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Text und Bilder: Sebastian Glowacki, Aktionszentrum Nord-West
Klee- und Luzernemischungen im Test
Aussaat auf der Demonstrationsfläche
Heute berichten wir von einem Bio-Betrieb auf leichtem Sandstandort mit 18 Bodenpunkten. Hier erfolgte die Aussaat der Demonstrationsanlage im Spätsommer 2019 als Blanksaat. Eine Bodenanalyse aus dem Frühjahr 2020 ergab einen pH-Wert von 6.6, hoch für einen Sandstandort, doch Luzerne bevorzugt hohe pH-Werte.
Demoanlage mit Schnitt- und Kurzrasenweidenutzung
In der Demonstrationsanlage waren im 3. Aufwuchs in der Schnittfläche als auch der Weidefläche Rotklee und Luzerne noch zahlreich vorhanden (Foto 3 und 4).
Um eine ertragreiche Kleegrasmischung zu haben, muss diese unbedingt an die Nutzung sowie die Aussaatbedingungen (Blanksaat, Untersaat) angepasst sein, damit kein unnötiges Geld für Arten in der Mischung ausgegeben wird, die die angedachte Nutzung nicht aushalten. Hier sollte man sich von unabhängiger Seite beraten lassen.
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Text und Bilder: Sebastian Glowacki, Aktionszentrum Nord-West
Ende Mai haben wir von der Ansaat bei Stefan Pech in Untermeitingen berichtet (#7, 29. Mai 2020). Was ist dort seither passiert?
Im Frühjahr wurde auf dem Luzerneschlag ein Reinigungsschnitt durchgeführt. Während das KleeLuzPlus-Feldtagebuch in der Sommerpause war, hat Stefan Pech mit der Futtertrocknung Lamerdingen eine Luzerneanlieferung vereinbart. Die Luzerne wurde am Dienstagnachmittag, den 11.8. mit einer Front-Heck-Kombination gemäht. Damit das Erntegut vor der Anlieferung einen halben Tag liegt und auswässern kann, wurde die Luzerne am Mittwochvormittag geschwadet. Sowohl die Mäh-Kombination als auch der Schwader sind eigene Maschinen.
Zur Anlieferung hat Stefan Pech bei der Trocknung einen Ausleihladewagen reserviert. Am Mittwochnachmittag hat er den Ladewagen abgeholt, die Luzerne eingeladen und in die Trocknung gebracht. Bis zur Weiterverarbeitung wurde die Luzerne auf dem Hof der Futtertrocknung als Haufen zwischengelagert. Von dort wird sie mit dem Radlader in die Trocknungsanlage geschaufelt. Meist dauert es von der Anlieferung bis zum fertigen Produkt zwischen 3 und maximal 12 Stunden. Eine Mindestabnahmemenge gibt es nicht, allerdings muss es für den Betrieb wirtschaftlich sein, sodass dieser individuell entscheidet, wann er liefert. Der genaue Schnittzeitpunkt wird jeweils mit der Trocknung nach deren Kapazitäten vereinbart. Die Cobs werden direkt über die Trocknung verkauft, nachdem sie zuvor das Rohprodukt vom Landwirt abgekauft hat.
Da Stefan Pech ein reiner Ackerbauer ist, geht seine gesamte Luzerne-Ernte an die Futtertrocknung Lamerdingen. Weitere Produkte des Hofes sind unter anderem auch Heu oder Cobs für Pferde aus extensiven Wiesen. Da liefert ein älterer Schnitt mehr Struktur und weniger Eiweiß. Die Cobs werden ebenso in der Trocknung Lamerdingen hergestellt, das Heu verkauft er selbst.
Hier noch ein paar Eckdaten zur Luzerne-Ernte:
Gesamtnassgewicht: 19.760 kg = Ertrag von 2,2 ha
Gesamtsumme trocken: 8.660 kg Cobs
Eiweiß: 23,0 %
Feuchte: 9,6 %
Schmutzgehalt: gering
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Text: Vanessa Straub, LfL, Aktionszentrum Süd-Ost
Bilder: Stefan Pech (1-7), Futtertrocknung Lamerdingen (8)
Luzernebestand zum 1. Schnitt.
Luzerne zum 2. Schnitt.
Text und Bilder: Arne Bilau, Aktionszentrum Nord
Unsere Berater nehmen im Verlauf des Jahres viele Proben von den Praxisflächen und Silos der Betriebe. Jede Projekt-Probe durchläuft „in ihrem Leben“ mehrere Stationen. Welche Stationen das sind und was dort alles passiert wird im Folgenden erklärt.
Handernte - Ernterahmen und Probenbeutel
Ankommen der Futterproben - Versandtasche mit Probenbeutel
Scannen der Probenbeutel vor der Weiterverarbeitung
Proben im Trockenschrank
NIRS-Gerät zur Bestimmung der Futter-Inhaltsstoffe
Text: Jule Schättler, Fachkoordination Futterwirtschaft/Tier/Verwertung
Fotos: Sebastian Glowacki (1), LKV Bayern (2-5)
Auf einem konventionellen Betrieb konnte ich die Demoflächen Ende April und Mitte Juni anschauen. Dieser befindet sich im Ostthüringer Schiefergebirge auf ca. 500 m Höhenlage. Der Betrieb setzt neben Gras- und Maissilage auch Luzernesilage als Milchviehfutter ein.
Bei der ersten Demoparzelle wird die Entwicklung von vier unterschiedlichen Luzernesorten als Untersaat in der Deckfrucht Sommergerste gezeigt. In der zweiten Demoparzelle wird die Luzerne als Kreuzsaat gedrillt, d. h. leicht diagonal zur Fahrspur, wodurch die Saatstärke auf die Hälfte reduziert werden kann. Die Sommergerste wurde am 7. April gedrillt mit einer Saatstärke von 120 kg/ha, einen Tag später fand die Aussaat der Luzerne statt mit 22 kg/ha, bei der Kreuzsaat-Parzelle mit 12 kg/ha. Auch hier war der gesamte April wie vielerorts viel zu trocken, allerdings halfen 10 mm Regen kurz nach dem Drilltermin, sodass die Saat gut auflief und zum Betriebsbesuch im April bereits die ersten Luzernepflanzen zu sehen waren.
Die Gerste hat im Mai Frostschäden am Blatt abbekommen. Dadurch entwickelt sie sich insgesamt in der Bestockungsleistung schlechter. Dies ist wiederum ein Vorteil für die Luzerne, die mittlerweile bereits halb so hoch ist wie die Gerste.
Bei meinen Besuch am 17.6. interessierte uns auch, wie trocken bzw. feucht denn der Boden ist -erfreulicherweise ist bei der Spatenprobe zu sehen, dass die oberen 20 cm gut durchfeuchtet sind, sodass der vorausgesagte Regen in den nächsten Wochen hoffentlich auch zu den unteren Bodenschichten vordringt.
Der Betrieb hat immer mit steinigen Böden zu kämpfen und dadurch ist die optimale Silierung gerade bei der Luzerne schwierig. Die Rohaschegehalte waren in letzter Zeit zu hoch und damit nicht zufrieden stellend für die Fütterung. Aus diesem Grund investierte der Betrieb vor Kurzem in ein 3-geteiltes Scheibenmähwerk mit Querförderbändern, mit dem nun eine geringere Futterverschmutzung und damit bessere Silagequalitäten erwartet werden. Der erste Schnitt fand am 2. Juni statt und muss noch durchsilieren. Wir sind gespannt, was die Silageanalyse in ein paar Wochen ergibt.
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Text und Bilder: Julia Junghans, Aktionszentrum Mitte-Ost
Die Anlage der Demofläche auf dem Betrieb Balser (Mittelhessen) erfolgte am 28.04.2020. Es wurden verschiedene Luzernegras-Mischungen mit hohem Luzerneanteil und eine reine Luzerne ausgesät – jeweils als Varianten mit und ohne vorherige Impfung des Saatgutes mit Rhizobien. Die Aussaatstärken lagen bei 24-35 kg/ha. Alle Varianten keimten gut und auch die frühe Jugendentwicklung war zufriedenstellend. Nach knapp zwei Monaten sollte ein Pflege- bzw. Schröpfschnitt mit hoher Mähwerkseinstellung stattfinden. Vorher, am 22.06.2020, ergab sich die Gelegenheit den Entwicklungsstand auf den Demoparzellen zu begutachten.
Die Aufwuchshöhe lag auf dem gesamten Demoschlag im Durchschnitt grob zwischen 20-40 cm. Obwohl nicht das ganze Wurzelsystem intakt herausgenommen werden konnte, ist zu erkennen, dass die Durchwurzelungstiefe hier nach zwei Monaten schon an 20 cm heranreicht (Foto 1).
Eine der Luzernegras-Mischungen wurde beispielhaft näher betrachtet: Hier waren tendenziell Entwicklungsvorteile bei der Variante mit Impfung zu beobachten. Der Bestand erschien besser genährt und dichter (Fotos 2a und 2b) trotz gleicher Aussaatstärke. Auch lag die Aufwuchshöhe dort mit gut 40 cm etwas höher als bei der Variante ohne Impfung mit gut 30 cm (Foto 3a und 3b).
Jeweils ein zufällig ausgewähltes Stück der Reihen wurde spatenbreit in beiden Beständen ausgegraben. Die dort wachsenden Luzernepflanzen zeigten bei der Variante ohne Impfung nur teilweise die charakteristischen Knöllchen (Foto 4a). Die Pflanzen, die mit einem Impfpräparat gesät wurden, lebten bereits alle in einer Symbiose mit Rhizobien (Foto 4b).
Wir sind gespannt, wie sich die Varianten im Laufe der Vegetationsperiode und in den nächsten Jahren weiterentwickeln.
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Text und Bilder: Dr. Greta Papke, Aktionszentrum Mitte-West
Ende April wurde im Demonstrationsbetrieb in der Region Sternberger Seenlandschaft eine Demonstrationsanlage mit acht verschiedenen Varianten auf sehr heterogenem Boden angelegt. Die Aussaat erfolgte mit einem 360 PS-Schlepper und einer 6m breiten Väderstad Rapid-Drille. Hierbei wurden unterschiedliche Luzerne und Rotkleesorten mit/ohne Gemengepartner ausgesät. Die Aussaatstärke belief sich je nach Variante auf 20 kg/ha bis 30 kg/ha. Die Aussaat erfolgte unter sehr trockenen Bedingungen mit Hoffnung auf Regen (Bild 1), der blieb jedoch leider aus.
Zur Nachauflauf-Bonitur Ende Mai, vier Wochen nach der Aussaat, konnten wir erkennen, dass durch die fehlenden Niederschläge im Mai in dieser Region der aufgelaufene Bestand der einzelnen Demoparzellen teilweise sehr klein und lückig war (Bild 2 und 3).
Nochmals weitere vier Wochen später sind manche Parzellen trotz einiger Niederschläge bis zu 25 l/m² stark von der Trockenheit gekennzeichnet. Der Rotklee leidet extrem unter dem anhaltenden Wassermangel (Bild 4). Luzerne und Rotklee in den Mischungen haben sich sonst gut etabliert. Durch den Niederschlag hat sich das Unkraut, vor allem der Weiße Gänsefuß, im Bestand ausgebreitet. Der Betrieb wird in Kürze zur Unkrautregulierung einen Schröpfschnitt durchführen. Danach hoffen wir, bei den Futterleguminosen und den Gräsern eine bessere Entwicklung des Bestandes beobachten zu können.
Die Verwertung der angebauten kleinkörnigen Leguminosen erfolgt als Silage in der Schaffütterung.
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Text und Fotos: Aline Kowalewicz, Aktionszentrum Nord-Ost
Ende April habe ich mir die Demoflächen bei einem Biobetrieb in der Sächsischen Schweiz angeschaut. Die feinsamigen Leguminosen werden hier in der eigenen Heutrocknungsanlage getrocknet und ans Milchvieh verfüttert. Bei den Demoparzellen wird gezeigt, wie sich unterschiedliche Mischungsvarianten, Rotklee- oder Luzernebetont, als Untersaat entwickeln, und ob sich Unterschiede durch die Bearbeitung zur Aussaat mit Striegel oder Walze zeigen.
Auf dem ersten Demoschlag mit 6,7 ha wurde Winterroggen als Deckfrucht Ende September 2019 gesät, dazu 4 verschiedene Mischungen als Untersaat am 30. März 2020 mit einer Aussaatstärke von 20 bis 40 kg/ha. Die gesamte Fläche wurde gestriegelt, die Streifen links und rechts vom Schlag wurden zusätzlich mit der Prismenwalze bearbeitet.
Auf dem zweiten Demoschlag mit 3,9 ha in Waldnähe ist ebenfalls Winterroggen Ende September gedrillt worden, Vorfrucht war Hafer-Gerste. Hier wurde eine rotkleebetonte Mischung (45 % Rotklee) mit 25 kg/ha als Untersaat ebenso Ende März gedrillt. Der Schlag ist geteilt und die eine Hälfte mit der Walze, die andere Hälfte mit dem Striegel bearbeitet worden.
Zur Flächenbesichtigung Ende April, knapp vier Wochen nach der Aussaat, zeigte sich bei beiden Schlägen folgendes Bild: Der Winterroggen steht gut und dicht (auch begünstigt durch den milden Winter), durch den fehlenden Regen im April ist von der Untersaat aber fast noch gar nichts aufgelaufen. Vereinzelt sind erste Keimblättchen zu sehen, ebenso zeigte sich an manchen Stellen aber auch vermehrt Unkraut.
Mitte Juni wollte ich mir erneut ein Bild machen, wie sich die Untersaaten entwickelt haben, da im Mai erfreulicherweise doch ca. 48 mm Niederschlag kamen. Der inzwischen mannshohe Roggen lässt weiterhin wenig Licht an die Untersaaten. Dort wo lichtere Stellen im Feld sind, entwickeln sich die Leguminosen und Gräser deutlich schneller. Der Weißklee war bereits in der Blüte, die Luzerne- und Rotkleepflänzchen waren noch nicht soweit. Weiterhin sind auch Unkräuter zu sehen. Zwischen den verschiedenen Mischungen und Bearbeitungsvarianten war noch kein direkter Unterschied erkennbar.
Nun muss vorerst abgewartet werden, wie sich die Untersaaten dann nach der Räumung der Deckfrucht entwickeln.
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Text und Bilder: Julia Junghans, Aktionszentrum Mitte-Ost
In der vergangenen Woche hätten ursprünglich die DLG Feldtage auf den Flächen des Gut Brockhof stattgefunden, die jedoch aufgrund der Coronakrise um ein Jahr auf Juni 2021 verschoben werden mussten.
Das Demonet-KleeLuzPlus als Mitaussteller im Leguminosenspecial hat insgesamt 28 Demoparzellen angelegt, um die Vielfalt der kleinkörnigen Leguminosen zu zeigen: Verschiedenste Arten und Sorten von Klee und Luzerne, Esparsette, Wicken sowie eine repräsentative Auswahl von Mischungen mit kleinkörnigen Leguminosen, die in ganz Deutschland in der Praxis zu finden sind. Diese werden auch für 2021 angelegt und darin wird unter anderem folgendes gezeigt:
1. Der einjährige Alexandrinerklee mit gutem Knöllchenbesatz: Der Alexandrinerklee ist eine einjährige schnellwüchsig Kleeart, die somit auch einen sehr guten Masseaufwuchs hat. Er ist zwar nicht winterhart, verträgt jedoch im Frühjahr Spätfröste bis -3 °C ohne weiteres und sollte in der zweiten Aprilhälfte ausgesät sein. Es gibt ein- und mehrschnittige Sortentypen. Letztere zeigen eine hohe Nachwuchsfreudigkeit. Sein Wachstum wird im Herbst nicht durch frühe Fröste beendet, sodass auch hier noch Schnitte möglich sind.
2. Luzerne-Gras-Mischung A9 mit Rotklee: Diese Mischung ist für den 2- bis mehrjährigen Anbau mit 3 bis 4 Schnittnutzungen pro Jahr konzipiert. Sie liefert sowohl Struktur als auch viel Rohprotein. Durch die Graskomponente ist die Mischung besser zur Silagegewinnung geeignet als reine Luzerne- oder Kleebestände.
3. Wicken in Reinsaat: Wir kennen sie alle vornehmlich als Komponente vieler Zwischenfrucht- und GPS-Mischungen, vor allem zusammen mit Inkarnatklee und Welschem Weidelgras im sogenannten Landsberger Gemenge. Die meist genutzte Zottelwicke ist sehr anspruchslos und trockenresistent. Sie bildet schnell einen dichten Bestand und wirkt so stark unkrautunterdrückend. Unter der Erdoberfläche bilden Wicken tief reichende, bodenlockernde Wurzeln.
4. Der Bodenfrüchtige Klee, ein Exot in Deutschland: Eigentlich beheimatet im Mittelmeerraum und Vorderasien, findet man den Bodenfrüchtigen Klee nur vereinzelt im Süden Deutschlands. Wie auf den Bildern zu sehen ist, kann er mit seinem krautigen Wuchs nicht mit dem Massewachstum anderer einjähriger Kleearten wie Perser- oder Alexandrinerklee konkurrieren. Diese Kleeart nutzt das besondere Phänomen der Geokarpie zur Ausbreitung. Er bildet einige sterile Blüten zu Bohrern um, die die Fruchtköpfchen inklusive Samen direkt bis zu 1,5 cm tief im Boden platzieren und verankern.
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Text und Bilder: Elisabeth Engels, Fachkoordination Pflanze/Feld
Am Mittwoch, den 27.5.2020, war ich auf dem Bäßlerhof in Freiberg am Neckar und habe die Jugendentwicklung der Luzerne bonitiert. In den Demonstrationsstreifen werden zehn verschiedene Luzernesorten in Reinsaat gezeigt. Zur Saat am 2.4.2020 und in den folgenden Wochen war es sehr trocken, dadurch ist die Luzerne lückig aufgelaufen. Mit späteren Niederschlägen konnte eine zweite Welle Luzernepflanzen aufgehen, sodass die Bestände zwar unregelmäßig wirken, aber überall durchgehende Reihen zu sehen sind (Bild 1).
Die einzelnen Luzernesorten präsentieren sich bereits in Habitus und Wuchshöhe unterschiedlich. Da dies jedoch auch durch unterschiedliche Saatgutqualitäten bedingt sein kann, sind wir gespannt, wie sich die Bestände weiterentwickeln. Sowohl der Unkraut- als auch der Krankheitsdruck sind moderat, sodass wir schöne Bestände erwarten können. Allerdings ist es weiter trocken und alle Landwirte und Landwirtinnen hoffen auf weitere Niederschläge.
Wenn man Pflanzen ausgräbt und genau schaut, kann man erkennen, dass die Pflanzen bereits noduliert sind, also Knöllchen gebildet haben (Bild 2). In den Knöllchen wird durch Rhizobien (symbiotisch lebende Bakterien) Luftstickstoff fixiert und der Luzernepflanze zur Verfügung gestellt.
Auf dem Bäßlerhof stand der zweite Schnitt unmittelbar bevor, sodass die Gelegenheit günstig war, auch etablierte Bestände zu betrachten: im Bild 3 sieht man einen Bestand aus Rotklee und Luzerne, der letztes Jahr etabliert wurde. Der Bestand macht einen sehr guten, gesunden und wüchsigen Eindruck. Das Durchwuchsgetreide stört dabei nicht. In Bild 4 ist hingegen ein deutlich älterer Luzerne-Kleegrasbestand zu sehen, der noch in diesem Jahr umgebrochen wird, da er nicht mehr den Ansprüchen des Landwirts genügt. Hier haben die Gräser überhandgenommen.
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Text und Bilder: Philip Köhler, Aktionszentrum Süd-West
Auf zwei Betrieben in Westfalen werden unterschiedliche Untersaatzeitpunkte von Rotkleegras und Luzernegras im Wintergetreide demonstriert. Dafür wurden von Oktober bis März jeweils Mitte des Monats einmal Rotkleegras und einmal Luzernegras als 2 m²-Feld in das bestehende Wintergetreide gesät. Anfang März konnte man sehen, dass sich von den Aussaaten im Oktober und November sowohl Rotklee als auch Luzerne unter den schützenden Blättern des Getreides gut entwickelten. Bei den Aussaaten aus den anderen Monaten war zu dem Zeitpunkt nichts zu sehen.
Am 13.5.2020 wurden die Flächen erneut besichtigt, leider ohne eine geplante Veranstaltung. An den beiden Standorten haben sich die Untersaaten unterschiedlich ausgebildet: Auf dem Sandstandort im Flachland hat sich vor allem die Rotkleeuntersaat aus Oktober und November gut entwickelt. Von den Aussaaten von Dezember bis Februar ist auch Rotklee zu finden, jedoch in deutlich geringeren Mengen. Bei der Luzerne sind aus den Aussaaten November, Dezember sowie Februar Pflanzen zu finden, jedoch nicht vergleichbar mit dem Rotkleebestand.
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Auf dem etwas hügeligeren Standort mit schwereren Böden sind sowohl Rotklee als auch Luzerne mit Pflanzen aus den Aussaaten von November bis Februar zu finden. Bei Rotklee zusätzlich noch aus Oktober. Wie auf den Fotos zu sehen, sind hier vor allem Pflanzen in der Getreidereihe und nahe den schützenden Getreidepflanzen zu finden.
Wir berichten weiter von der Entwicklung der Untersaaten. Empfohlen wird eine Untersaat im Frühjahr so früh wie möglich oder direkt bei der Aussaat des Sommergetreides.
Text und Bilder: Sebastian Glowacki, Aktionszentrum Nord-West
Auf zwei konventionellen Betrieben in Ostfriesland wurden Anfang April verschiedene Klee- und Luzernegrasmischungen mit der Deckfrucht Hafer ausgesät. Zuerst wurde der Hafer mit einer Saattiefe von 3-4 cm und einer Saatstärke von 40 kg/ha mit einer Drillkombination in den Boden gebracht. Im Anschluss folgte die Aussaat des Kleegrases möglichst flach mit 30 kg/ha. Ziel dieser Aussaat ist es zum einen, das auflaufende Klee- und Luzernegras durch den Hafer zu schützen und zum anderen, Futter durch den schnellwachsenden Hafer zu erzeugen. Denn das im Vergleich langsam wachsende Klee- und Luzernegras benötigt vor allem zu Beginn Zeit, um sich zu entwickeln.
Am 15.5.2020 wurden die Flächen besichtigt. Aufgrund der Trockenheit entwickeln sich die Aussaaten langsam, vor allem auf den schweren Minutenböden nahe an der Küste. Es fehlt der Regen.
Das Klee- und Luzernegras ist ca. 5 cm hoch und der Hafer schon deutlich größer. Alle ausgesäten Arten sind zu finden. Auf diesem Standort wurde die Deckfrucht Hafer nicht bis zum Ende durchgesät, um die Unterschiede im Bestand mit und ohne Deckfrucht zu zeigen. Der Landwirt berichtete, dass der Hafer sehr schnell aufgelaufen ist und das Kleegras sich erst langsam zeigte. Aufgrund der Trockenheit beobachtete er, dass auf dem Teil ohne Deckfrucht es zu Winderosion kam, auf dem Teil mit Deckfrucht dies kaum auftrat.
Auf diesen Minutenböden ist die Bodenbearbeitung eine Herausforderung. Ausgesät wurde zum gleichen Zeitpunkt wie auf dem sandigen Boden. Im Vergleich zum Vorherigen entwickeln sich Hafer und Klee- und Luzernegras nur sehr langsam. Der Hafer ist schon deutlich weitergewachsen als das Kleegras. Beim Klee- und Luzernegras sind zarte Pflanzen zu erkennen und andeutungsweise sind die Saatreihen sichtbar. Jetzt muss der Regen kommen, damit die zarten Pflanzen eine Überlebenschance haben und sich ein dichter Bestand entwickeln kann.
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Text und Bilder: Sebastian Glowacki, Aktionszentrum Nord-West
Die Ansaat bei Hans-Peter Freiberger im oberfränkischen Gesees erfolgte am 29.04.2020 bei bewölkten 13° C. Bei ihm wird eine luzernebetonte Mischung aus zehn verschiedenen Sorten demonstriert. Die Saat erfolgte mit einer mechanischen Sämaschine und als Variante wurde ein doppelter Saatreihenabstand gewählt. Hans-Peter Freiberger nutzt Luzerne bereits als Reinbestand in der Fütterung seiner Milchrinder in Form von Cobs und Silage. Vor Ort wurden wir von seiner Frau bestens mit Kaffee und oberfränkischen „Kiechle“ versorgt. ;-)
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Auf den drei Standorten bei Stefan Pech in Untermeitingen, bei Johann Gräul in Ottobeuren und bei Josef Sinning in Finningen wurden luzernebetonte Mischungen gesät. Die Luzerne kommt bei Josef Sinning in der Bullenmast und bei Johann Gräul in der Fütterung der Holstein-Friesian-Milchrinder zum Einsatz. Stefan Pech ist reiner Ackerbauer und seine Luzerne wird von der Trocknung in Lamerdingen abgeholt und zu Cobs verarbeitet. Eine Besonderheit bei Stefan Pech in Untermeitingen ist der reine Lechfeldkiesboden.
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Text und Bilder: Maria Johannes, Aktionszentrum Süd-Ost
Bei Peter Oberhofer in Bruckberg erfolgte der erste Schröpfschnitt der Fläche am 6.5.2020. Auch hier ist es sehr trocken – seit März bis Mitte Mai gab es nur 20 Liter Niederschlag. Die verwendeten Mischungen für die Demoflächen enthielten jeweils Gras als auch Leguminosen. Unterschiede in dem Verfahren der Breitsaat mit dem Grünlandstriegel sind deutlich zu erkennen. Nach dem Schröpfschnitt wurde am darauffolgenden Tag geschwadet, gehäckselt und einsiliert. Peter Oberhofer stellt seit 2019 die Eiweißversorgung seiner Fleckviehmilchrinder rein über Klee und Luzerne sicher.
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Bei Tobias Volkert in Rittersbach haben wir die Fläche am 8.5.2020 besichtigt: Vorerst ist kein Schröpfschnitt geplant, da der Bestand noch zu gering ist – seit März gab es hier keinen Regen. Wir hoffen, dass sich das bald ändert und wir bald von wüchsigen, vitalen Beständen berichten können. Vor der Begehung der Fläche mussten noch seine Mädels versorgt werden und bekamen Silage mit Luzerne und Luzernegrasanteil.
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Mehr zu der Frühjahrssaat der Demoanlagen im Aktionszentrum Süd-Ost lest ihr hier am kommenden Freitag.
Text und Bilder: Maria Johannes, Aktionszentrum Süd-Ost
Die Mischungen enthalten verschiedene Leguminosen- (Rotklee, Schwedenklee, Weißklee) und Gräserarten (Deutsches Weidelgras, Lieschgras, Wiesenschwingel), wobei Rotklee und Deutsches Weidelgras im Saatgut wie auch im Bestand überwiegen (Bild 1).
Die Einsaat erfolgte im August 2019 als Blanksaat mit dem Striegel. Bei der Aussaat wurde mit dem Striegel über Kreuz gefahren, wodurch sich eine sehr hohe Aussaatmenge von ca. 50 kg/ha ergab. Der Bestand hatte sich im Herbst gut etabliert und war auch gut über den Winter gekommen. Im Februar und Anfang März gab es relativ regelmäßigen Regen. Zwischenzeitlich erfolgte eine Kalkung mit 4 t kohlensaurem Magnesiumkalk pro Hektar. Nach einer längeren Trockenphase seit Mitte März, in der keine nennenswerten Niederschläge gefallen sind, hat es in Nordhessen in der letzten Aprilwoche wieder geregnet.
Am 6. Mai 2020 erfolgte dann der erste Siloschnitt des Jahres. Der Bestand hatte eine mittlere Aufwuchshöhe von gut 30 cm und befand sich überwiegend im Stadium des Schossens. Der Rotklee zeigte noch keine Blütenknospen. Diese Stadien lassen auf ein eiweiß- und energiereiches Futter schließen, das relativ geringe Rohfasergehalte aufweist. Nach der Mahd mit einer Kombination aus Trommel- und Scheibenmähwerk auf einer Schnitthöhe von ca. 7 cm (Bild 2), erfolgte gleich im Anschluss ein Breitlegen des Grünguts mit dem Wender (Bild 3), um ein gleichmäßiges Anwelken zu erreichen. Die Silierkette und die Siliertechnik des Betriebes stellen wir zu einem späteren Zeitpunkt vor.
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Text und Bilder: Dr. Greta Papke, Aktionszentrum Mitte-West
Aufgrund der Trockenheit im Sommer 2019 in Kombination mit leichten Sandböden musste die Aussaat von Klee- und Luzernegras immer weiter in den Herbst verschoben werden. Schließlich konnte erst am 24. September 2019 gesät werden. Um den Klee und die Luzerne im Winter vor der Kälte zu schützen, entschied sich der Betrieb dafür, die Mischungen mit Triticale als Deckfrucht zusammen am gleichen Tag zu säen. Da der Winter sehr mild war, haben sich Klee und Luzerne sehr gut entwickelt und wurden auch von den Spätfrösten im Frühjahr nicht maßgeblich geschädigt. Der gesamte Bestand aus Triticale und Klee- und Luzernegras wurde Anfang Mai geschnitten und siliert.
Die vier Mischungen haben sich bis zum 29. April unterschiedlich entwickelt, was auf den Fotos gut zu erkennen ist.
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Wie geht es weiter?
Durch den frühen Schnitt der Deckfrucht Anfang Mai kann sich die Untersaat schon frühzeitig gut entwickeln. Voraussetzung ist natürlich genug Niederschlag – wir schauen in ein paar Wochen nochmal nach.
Text und Bilder: Sebastian Glowacki, Aktionszentrum Nord-West
Vergangene Woche war ich auf einem Bio-Betrieb um Schnittproben aus verschiedenen Mischungen zu nehmen, da der Landwirt die Demofläche am Fr., 24.4.2020, schneiden wollte. Die fotografierte Fläche ist Luzernegras (1) und wurde Ende August 2019 ausgesät. Aufgrund der späten Aussaat und schwierigen Witterungsverhältnisse im letzten Jahr konnte im Herbst kein Reinigungsschnitt erfolgen. Deswegen ist der jetzige erste Schnitt früh und hauptsächlich als Reinigung und Bekämpfung des Unkrauts, insbesondere des Acker-Fuchsschwanzes, gedacht. Der ist auf dem Bild (2), rötlich schimmernd, sehr gut zu erkennen. Würde der Acker-Fuchsschwanz sich noch weiter entwickeln, würde die Futterqualität deutlich abnehmen. Der Landwirt wird die Silage von der Fläche schon jetzt nur für die Rinderfütterung und nicht für die Milchkühe verwenden. Es zeigt, dass Luzernegras nicht nur als Futter angebaut wird, sondern in der Fruchtfolge insbesondere von Biobetrieben wichtig zur Regulierung von Beikräutern ist. Denn viele Beikräuter vertragen die häufige Schnitttermine im Jahr bei Klee-und Luzernegras nicht. Die Fotos (2 und 3) zeigen auch, wie Probenschnitte aussehen können: Ein Rahmen, mit einer Fläche von 0,5 m² wird in das Feldfutter geschoben, dieses wird auf etwa 6 cm Höhe abgeschnitten und in Tüten (3) verpackt. Dann wird die Probe ins Labor geschickt. Wie es dort weitergeht, erfahrt ihr ein anderes Mal.
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Text und Bilder: Sebastian Glowacki, Aktionszentrum Nord-West
Am vergangenen Montag, 20.4.2020, haben wir auf der Domäne Hochburg in Emmendingen die Demonstration angelegt. Dabei wurde Luzernegras und Luzernekleegras in Triticale unter trockenen Bedingungen eingestriegelt. Es sind 12 Varianten mit unterschiedlichen Mischungen und verschiedenen Saatstärken entstanden. Fast überall wurde dabei jeweils halbe und volle empfohlene Saatstärke verwendet, da bei der Untersaat ja die Saatmenge reduziert werden kann. Die Triticale war im EC 31/32. Die Bedingungen waren bzw. sind trocken. Jetzt hoffen wir auf Niederschlag, damit die Saat aufgeht.
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Auf den Bildern sieht man einmal das Gespann in Arbeit, den Striegel mit Saateinrichtung in Totale und zweimal die Prallteller zur Verteilung des Saatguts im Striegelfeld – das bekommt man nicht so oft zu sehen.
Die Vorbereitung findet neben dem Feld statt: Im Auto ist die Waage und die Gefäße zum Abdrehen und Notizmaterial im Kofferraum. Drumherum sind die verschiedenen Saatgutsäcke und Markierungspflöcke verteilt, kein leichtes Gepäck!
Text und Bilder: Philip Köhler, Aktionszentrum Süd-West
Durch die Corona-Beschränkungen finden die im Demonetzwerk geplanten Feldtage, Führungen und Exkursionen nicht statt. Doch die Demoparzellen sind angelegt, unsere teilnehmenden Betriebe sind voll motiviert und wir wollen allen Interessierten trotz Corona-Krise die Möglichkeit bieten zu sehen, was sich auf den KleeLuzPlus-Flächen so tut. Daher starten wir unser digitales Feldtagebuch!
In den nächsten Wochen begleiten wir unsere Betriebsbetreuer in ganz Deutschland bei ihren Stippvisiten auf den Betrieben. Was wurde gesät? Hat es irgendwo mal geregnet? Wie haben die ersten Probennahmen des Aufwuchses geklappt und was passiert dann damit im Labor? Auf diese Fragen wollen wir Antworten geben. Kurz und knackig und mit Bildern von vor Ort kann so ein kleiner Blick hinter die Kulissen des Demonetzwerkes geworfen werden.
Die Betriebsbetreuer*innen sind in Kontakt zu unseren Netzwerk-Landwirten.