Viehloser Ackerbau
Mit Kleegras Nährstoffe optimal managen
Mittlerweile gibt es mehrere Möglichkeiten, Kleegras auch im viehlosen (Bio-)Ackerbaubetrieb einer sinnvollen Verwertung zuzuführen und nicht nur zu mulchen. Aber welche ist die passendste für den eigenen Betrieb und welche Voraussetzungen für eine gelingende Umsetzung braucht es? Wo liegen die Schwachstellen der Verfahren?
Im Artikel der BioTopp (Ausgabe 1-2022) werden die Möglichkeiten mit ihren Herausforderungen und Chancen dargestellt.
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Kann sich Kleegrasanbau für viehlose Ackerbaubetriebe rechnen?
Besonders viehlose und vieharme Ackerbaubetriebe stehen aufgrund der aktuell knappen Versorgung mit organischen Handelsdüngern vor der Frage, wie die Flächen gedüngt werden können. Modellrechnungen zeigen: Der Kleegras-Anbau kann sich auch für viehlose Ackerbaubetriebe rechnen. Die Naturland Nachrichten (1-2023) berichten.
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Ökonomische Bewertung von Kleegrasdüngung
Kleegras ist die treibende Kraft für die Bodenfruchtbarkeit und die Bereitstellung von Stickstoff im Ökolandbau. Landwirtinnen und Landwirte nutzen es auf unterschiedliche Weise, sei es durch Mulchen, Transfer der Biomasse oder Fütterung und Rückführung von Wirtschaftsdüngern. Die Stickstoffkosten sind verfahrensabhängig sehr unterschiedlich. Der Fachbeitrag aus dem NutriNet zeigt auf, wie Stickstoffflüsse und -kosten verschiedener Kleegras-Nutzungsverfahren einzuschätzen sind.
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Aktuelles aus der Forschung - Kleegrasbasierte Düngemittel für vieharme und viehlose Betriebe
Im Projekt BRAVÖ wurden Praxisinnovationen auf ihre Übertragbarkeit und Nachhaltigkeit hin untersucht. Die Universität Hohenheim beleuchtete die innovativen Maßnahmen wie zum Beispiel Kleegrastransfer und -kompostierung der Ökobetriebe aus betriebswirtschaftlicher Sicht und führte einen Exaktversuch mit kleegrasbasierten Düngemitteln durch. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen untersuchte die innovativen Maßnahmen im Hinblick auf ihre ökologische Nachhaltigkeit.
Biogassubstrat aus Klee und Luzerne
Gärbehälter einer Biogasanlage. Quelle: Countrypixel/Adobe Stock
Klee- und Luzernegras können als Substrate in Biogasanlagen verwendet werden. Der Gärrest kann als Dünger ausgebracht werden, die Abwärme kann zum Beispiel zur Trocknung von Getreide und Heu oder auch für die Beheizung von Gewächshäusern und Wohngebäuden genutzt werden.
Ausführliche Informationen und Merkblätter zum Thema Biogas finden Sie beim C.A.R.M.E.N. e.V.:
C.A.R.M.E.N. e.V.
Praxismerkblatt Biogas aus Klee- und Luzernegras
Was beim Einsatz von Klee und Luzerne in der Biogasanlage beachtet werden soll, wie die Anlage vorbereitet werden muss und welche Herausforderungen bestehen, fasst das Praxismerkblatt zusammen. Mit einigen Vorbereitungen lassen sich ohne Probleme bis zu 50 % Klee und Luzerne einsetzen.
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Biogas im Ökolandbau - Prozessführung bei der Vergärung von Kleegrassilage
Der Einsatz hoher Anteile stickstoffreicher Einsatzstoffe in Biogasanlagen ist grundsätzlich möglich. Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, erörtert die Fachinformation des Biogas Forum Bayern.
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Biogas aus Kleegras
Wie kann man als spezialisierter Bio-Ackerbaubetrieb Kleegras sinnvoll verwerten? Bei Bioland-Landwirt Christian Hebig aus Franken war die Lösung schon vor der Umstellung vorhanden: eine Biogasanlage. Diese betreibt er gemeinsam mit zwei Kollegen. Im Video erklärt er alles rund um die Anlage und was es beim Füttern mit Kleegras zu beachten gibt.
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Nährstoffmanagement mit Kleegras
Düngen mit betriebseigenem Kleegras im Ackerbau
Die Nutzung von Klee- und Luzernegras stellt vor allem viehschwache und viehlose Betriebe vor Herausforderungen. Eine gute Nutzungsmöglichkeit stellt das System Cut & Carry dar, bei dem der Grünaufwuchs auf einer Spenderfläche abgemäht, gehäckselt, abtransportiert und anschließend auf einer Empfängerfläche wieder ausgebracht wird.
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Wasser sparen und Boden schützen mit Transfermulch
Mulchauflagen aus Futterleguminosen sind nicht nur zur Nährstoffversorgung im Gemüsebau von hohem Interesse. Auch im Öko-Ackerbau zeigt das Verfahren seine Stärken: neben der Stickstoffzufuhr verringert es zum Beispiel die Erosionsgefahr und Verdunstung in Hackkulturen wie Mais und Kartoffeln. In den Naturland Nachrichten beschreiben Ulf Jäckel und Larissa Hoff vom LfULG die Effekte.
In einem Video des LfULG werden das Verfahren sowie der Versuchsaufbau gezeigt. Auch die Vorteile des Kleemulches wie der Erosionsschutz der Mulchauflage durch die Simulation von Starkregenereignissen sowie der Verdunstungsschutz im Gefäßversuch werden veranschaulicht.
Kartoffelanbau im Kleegrasmulch
In Schleswig-Holstein baut Henning Dührsen auf seinem Biolandbetrieb Kartoffel im Kleegrasmulch an. Wie und warum er das macht, zeigt das Video.
Ein ausführliches Handout mit Infos zum Mulchmaterial, den Mengen und Auswirkungen von Mulch gibt ergänzende Informationen.
Pflanzung in die Mulchschicht.
Quelle: Silvia Màtray
Legumer Transfermulch im Gemüsebau
Luzerne- und Kleegras können als Transfermulch in Gemüsekulturen sowohl im geschützten Anbau als auch auf dem Feld eingesetzt werden. Dabei wird im Cut-&-Carry-Verfahren der Grünaufwuchs von einer Spender- auf eine Empfängerfläche ausgebracht.
Das Praxismerkblatt gibt Hinweise zum Einsatz von Transfermulch sowohl im Feld als auch unter Glas.
Praxismerkblatt Transfermulch im Gemüsebau 627 KB
Transfermulch in Bio-Gewächshäusern
Die Vorteile, Risiken und Herausforderungen des Einsatzes von Transfermulch in Gewächshäusern fasst dieses FiBL-Merkblatt zusammen und gibt Empfehlungen für die Anwendung in der Praxis.
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Cut & Carry mit legumen Winterzwischenfrüchten optimieren – Erste Versuchsergebnisse aus Mecklenburg-Vorpommern
Wie kann in intensiven Gemüseanbausystemen mittels angepassten Nährstoffmanagements zielgenau und ausgewogen gedüngt werden? Dieser Frage geht derzeit das Forschungsprojekt Nutri@ÖkoGemüse nach.
In einem Online-Seminar im November 2020 stellte Felix Besand von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern erste Ergebnisse aus Versuchen zu kleegrasbasierten Cut & Carry und legumen Winterzwischenfrüchten im Öko-Gemüsebau vor.
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Mit Kleegras Stickstoff düngen
Zum Online-Seminar des KleeLuzPlus Ende Februar 2021 informierten sich rund 200 Teilnehmer*innen über die Möglichkeiten und Vorteile kleegrasbasierter Düngemittel. Neben der Düngewirkung stand auch der Erosionsschutz durch Transfermulch im Fokus. Aus der Praxis wurden sowohl Erfahrungen mit dem Einsatz von Kleegrassilage als auch mit Cut & Carry vorgestellt. Die LZ Rheinland hat über das Seminar berichtet.
Zum Artikel auf www.oekolandbau.nrw.de
Kleegras-Kompostierung
Kompostierungsanlage.
Quelle: Irene Jacob
Die Kompostierung von Kleegras auf dem eigenen Betrieb bietet sich vor allem an, wenn weitere Stoffe anfallen, die sich zur Kompostierung eignen, so zum Beispiel Heckenschnitt, Gemüseabfälle, Druschabfälle, Häckselstroh oder auch Mist.
Kompost bietet einen wertvollen Dünger mit besonders positiven Wirkungen auf den Boden: auf leichten Standorten verbessert er die Wasserhaltekapazität, auf schweren Tonböden verringert er die Verkrustungsneigung. Dabei ist er sowohl im Garten- und Ackerbau als auch auf dem Grünland verwendbar. Weitere Vorteile sind die gleichmäßige Verteilung und die im Kompostierungsprozess stattfindende Hygienisierung des Materials.
Aktuelles aus der Forschung - Kleegrasbasierte Düngemittel für vieharme und viehlose Betriebe
Im Projekt BRAVÖ wurden Praxisinnovationen auf ihre Übertragbarkeit und Nachhaltigkeit hin untersucht. Die Universität Hohenheim beleuchtete die innovativen Maßnahmen wie zum Beispiel Kleegrastransfer und -kompostierung der Ökobetriebe aus betriebswirtschaftlicher Sicht und führte einen Exaktversuch mit kleegrasbasierten Düngemitteln durch. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen untersuchte die innovativen Maßnahmen im Hinblick auf ihre ökologische Nachhaltigkeit.
Aktuelles aus der Forschung - Projekt OptiKG untersucht Verfahren der Kompostierung
Die Kompostierung von Kleegras kann den Stickstoff für einen optimierten Einsatz in der Fruchtfolge konservieren. Das ist vor allem für viehlose Betriebe enorm wichtig. Forschende der Universität Kassel-Witzenhausen untersuchen mögliche Stellschrauben bei der Kleegraskompostierung. Ihr Ziel ist es, den Stickstoffverlust bei der Kompostierung zu minimieren und die Düngewirkung im fertigen Kompost zu erhöhen. Der Beitrag im bioland-Fachmagazin beschreibt wie.
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Video Kleegraskompostierung - von Profis erklärt
Verena Jalane und Dr. Christian Bruns vom Fachbereich Ökologischer Land- und Pflanzenbau erläutern in diesem Film den Prozess der Kleegraskompostierung von der Kleegrasernte bis zum fertigen Kompost – ein Lehrfilm für die landwirtschaftliche Praxis.
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Düngung mit Kleegraspellets
Kleepellets als Düngemittel im Kohlanbau
In den Verbundprojekten OrganicPlus und Nutri@Ökogemüse verglichen Forschende die Wirkung mehrerer Düngemittel beim Weißkohl.
Zukaufsdünger im Ökolandbau sind oft konventioneller Herkunft, beispielsweise aus der Tierhaltung oder Lebensmittelproduktion.
Im Projekt wurden Alternativen gesucht, die zudem im Vergleich zu Kompost oder Mist im Gemüsebau gewünschte niedrigere Phosphatgehalte besitzen.
In den Versuchen überzeugten die Kleepellets, gefolgt von den Gärresten.
Auch die Variante Weißklee als Lebendmulch in Weißkohl zeigte deutliche Vorteile - hier bedarf es allerdings noch praxistauglicher Lösungen.
Hersteller stationärer und mobiler Pelletieranlagen finden Sie auf unserer Website unter der Rubrik "Nutzung - Konservierung".
KleePura-Düngepellets
KleePura - Dünger aus Klee & Luzerne für nachhaltiges Gärtnern
Mit KleePura wurde ein organischer NPK-Dünger aus Klee und Luzerne entwickelt, der nachhaltig und regional produziert wird. Er ist flexibel einsetzbar und kann dazu beitragen die Nährstofflücke vor allem bei Gemüsekulturen auszugleichen.
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Proteingewinnung aus Futterleguminosen
Presskuchen.
Quelle: Silvia Mátray
Projekt ProGrün: Proteine aus Grünland-Schnitt: Erste Fütterungsversuche verlaufen erfolgreich
Die Uni Hohenheim erschließt neue Proteinquellen im Verbundvorhaben ProGrün: In einer On-Farm-Bioraffinerie entsteht Proteinfutter für Schweine und Geflügel.
Zudem ist eine Verwendung der Proteine aus der Grünlandnutzung in der menschlichen Ernährung oder als Ausgangsmaterial für biobasierte Kunststoffe und Papier, Energie und Dünger denkbar.
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Proteingewinnung aus Kleegras
In Deutschland gibt es derzeit etwa 4,7 Millionen Hektar Grünland. In diesen Flächen steckt viel Potential – und zwar in Form von Protein für die Tierfütterung. Das sehen auch Forschende an der Universität Hohenheim so. Sie rechnen, dass bei extensiver Bewirtschaftung theoretisch rund 5,6 Millionen Tonnen Rohprotein aus dem Grünlandbestand gewonnen werden können. Eine Menge, die die derzeitigen Soja-Importe übersteigt. Doch wie kann das Protein effizient aus dem Grünlandschnitt gewonnen und aufbereitet werden und so zukünftig zumindest einen Teil des importierten Sojas ersetzen? Auf dem Versuchsbetrieb Unterer Lindenhof der Universität Hohenheim wird dieser und weiterer Forschungsfragen im Rahmen des Projektes ProGrün nachgegangen.
Verschiedene Grünlandaufwüchse und auch legumes Ackerfutter wie Kleegras und Luzerne werden derzeit im Technikumsmaßstab in der Bioraffinerie auf dem Versuchsbetrieb getestet.
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Grünes Protein aus Gras und Leguminosen
Auch in Niedersachsen wird die Extraktion des Grünen Eiweißes erprobt:
Ein Landwirt hat gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik 2020 ein Projekt gestartet, bei dem aus Gras Proteinpulver für verschiedene Verwendungszwecke gewonnen werden kann. Proteine werden sowohl in der weltweiten Tier- als auch zunehmend in der Humanernährung benötigt.
Das Magazin DSV INNOVATION berichtet.
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Aktuelles aus der Forschung: Grünes Eiweiß
Eine zukunftsträchtige Nutzungsoption für kleinkörnige Leguminosen wird in Dänemark entwickelt.
Dabei kann bei der Gewinnung von Grünem Eiweiß gleich zwei der großen Herausforderungen im Ökologischen Landbau begegnet werden:
zum einen die Verwertung von Kleegrasaufwüchsen in viehlosen oder viehschwachen Betrieben. Zum anderen fehlen regionale Futtermittel für Monogastrier mit der passenden Aminosäurenzusammensetzung.
Erik Fog von der dänischen Beratungsorganisation SEGES hat die Pilotanlage begleitet und im November 2020 in einer Veranstaltung davon berichtet.
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Grüne Raffinerie statt Importsoja
Diese neue Technologie hat das Potenzial, Import-Soja zu ersetzen sowie Futterleguminosen zu verwerten und damit in die Fruchtfolgen zurückzuholen.
Im Artikel der DLG-Mitteilungen werden das Potenzial dieser Anlagen sowie deren aktuelle Herausforderungen, wie beispielsweise die Verwertung des Pressrückstandes, beschrieben.
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Auf dem Laufenden bleiben
Die Anlage in Dänemark extrahiert im Modellbetrieb wertvolles Protein aus Grünfutterbeständen, u.a. aus Luzerne, das auch zur Monogastrierfütterung geeignet ist und Sojaschrot ersetzen kann. Die Website zeigt, wie die Modellanlage zur Proteinextraktion läuft. Neben Infotexten gibt es Videos in englischer Sprache.
Aufbereitungsanlage für Luzerne und Kleegras zur Schweine- und Geflügelfütterung
Auf dem Betrieb von Wolfgang Mader im österreichischen Hofkirchen ist eine Pilotanlage an den Start gegangen, mit der ein praxistaugliches Produktionsverfahren für Eiweißfutter für Monogastrier aus Luzerne und Kleegras entwickelt werden soll. Das Verfahren kommt dazu mit deutlich weniger Energieaufwand aus als die meisten bisher bekannten Verfahren. Die Zeitschrift "Landwirt" informiert über das Projekt.
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