Klee und Luzerne erfolgreich silieren!
Klee und Luzerne sind in ihrer Verwertung vielfältig. Klassischerweise werden sie als Silage in der Wiederkäuerfütterung eingesetzt.
Bei der Silierung gilt es einiges zu beachten, damit die Qualität am Ende stimmt: eine hygienisch einwandfreie Silage mit hohem Futterwert, die schmackhaft ist und die Futteraufnahme der Tiere fördert.
Welche Qualitätsfaktoren sind für die Silierung von kleinkörnigen Leguminosen wichtig und wie können diese beeinflusst werden?
Zum Artikel
Gutes Grundfutter aus Klee und Luzerne
Qualitativ hochwertige Silagen und wie man diese erzeugt standen im Fokus des Online-Seminars des KleeLuzPlus. Dabei wurde auf die Futterqualitäten der vergangenen Jahre und die wichtigsten Stellschrauben für einen möglichst optimalen Silierprozess eingegangen.
Zum Artikel
Strangwickelverfahren auf dem Betrieb Berlet.
Quelle: Claus Berlet
Silage-Rundballen im Strangwickelverfahren
Auf dem KleeLuzPlus-Demonstrationsbetrieb von Herrn Berlet, der in Osthessen an den nördlichen Ausläufern der Rhön liegt, werden alle vier Schnitte des Grünlands und der Kleegrasflächen in Rundballen gepresst und als Silage im Strangwickelverfahren, auch Endlosballen genannt, konserviert. Die Grünfuttersilage dient neben der Maissilage als Futtergrundlage für 350 Mastbullen.
Herr Berlet hatte bereits auf seinem Lehrbetrieb den Strangwickler in der Praxis erlebt und mit diesen Erfahrungen fiel für ihn auch die Entscheidung, einen Strangwickler für den eigenen Betrieb anzuschaffen.
Zum Beitrag
Flachsilo oder Silageballen? Betrieblicher Vergleich der Siliertechnik bei der Gut Dummerstorf GmbH
Südöstlich der Hansestadt Rostock bewirtschaftet die Gut Dummerstorf GmbH 1.338 ha Acker- und Grünland. Das Interesse des Betriebes liegt darin, den Luzernebestand verlustarm und schonend zu bergen. Die Luzerne wird neben den betriebseigenen Erbsen und Lupinen innerbetrieblich in der Fütterung der 400 Milchkühe eingesetzt. Gut Dummerstorf steht seit seiner Gründung als Praxispartner agrarwissenschaftlichen Einrichtungen zur Seite.
Im KleeLuzPlus wurde ein betrieblicher Vergleich der Silierung in Ballen und Flachsilos durchgeführt.
Zum Beitrag 1,0 MB
Weitere Erfahrungen und Beispiele aus der Praxis zur Silierung finden Sie in der Rubrik Betriebsporträts.
Allgemeines
Qualität
Technik & Silierhilfsmittel
Fragen & Antworten
Kann bei Luzerne mit chemischen Siliermittel gearbeitet werden?
Bei Luzerne soll auf chemische Siliermittel zurückgegriffen werden, da die Zuckergehalte in der Regel sehr gering sind. Selbst die effektivsten Milchsäurebakterien können dann nicht genügend Milchsäure bilden. Wenn gut angewelkt wird, es vor der Ernte viel Sonnenschein gab (für höhere Zuckergehalte) oder Melasse als zusätzliche Zuckerquelle eingesetzt werden kann, funktioniert es auch mit biologischen Produkten. Auf der sicheren Seite ist man aber mit den chemischen Produkten.
(Dr. Mariana Schneider, LfL)
Gibt es Auswertungen, um wie viel % der Zuckergehalt in der Silage steigt, wenn man bei Sonne statt Bewölkung mäht?
Untersuchungen aus Österreich zeigen: Tageszeit, Temperatur und Sonne beeinflussen den Zuckergehalt. Der Gehalt ist morgens niedriger als abends. Dabei hat auch das Wetter der Vortage großen Einfluss (z.B. Sonneneinstrahlung, kalte Nächte) sowie rasches Anwelken.
(Jennifer Brandl, LfL)
Haben Betriebe, die Silierhilfsmittel einsetzen, im Schnitt höhere Energiegehalte in ihren Silagen?
Das ist schwierig nachzuweisen, da eine gute Silagequalität von vielen Faktoren abhängt. Siliermittel sind nur ein Baustein. Sie helfen z.B. gegen Fehlgärungen, die zu hohen Energieverlusten führen können. Die Wirksamkeit der (DLG-)Siliermitttel ist nachgewiesen – sie optimieren Verläufe, erhalten wertvolle Inhaltsstoffe, entsprechend haben sie auch positive Auswirkungen auf den Energiegehalt. Zuerst sollte aber immer das Silage-Management optimiert werden.
(Jule Schättler, LfL)
Kann durch Siliermittel der zeitliche Ablauf der Vergärung verändert werden?
Der Silierprozess dauert i.d.R. 6-8 Wochen. Die Prozesse brauchen Zeit wie z.B. die Essigsäureproduktion. Siliermittel opimieren und stabilisieren den Silierprozess.
Der Einsatz von schnellwirksamen Siliermitteln ist möglich, die Wirkung jedoch noch nicht ausreichend getestet. Derzeit auf dem Markt vorhandene Produkte verfügen noch über kein DLG-Prüfsiegel (aktuell Entwicklung eines Prüfschemas). Besonders bei Silos, die früh geöffnet werden, muss das Siliermanagement optimal sein (passender TS-Gehalt, wenig puffernde Substanzen, wenig Verschmutzung, Verdichtung etc.). Auch auf den anschließenden Vorschub achten.
(Jule Schättler, LfL)
Wie sind Effektive Mikroorganismen als Siliermittel einzuschätzen?
Bisher sind keine EM-Siliermittel DLG-geprüft, da Menge und Zusammensetzung der Mikroorganismen (z.B. Bakterien) stark schwanken können und die Wirksamkeit entsprechend geringer sein kann. Meist ist keine genaue Deklaration der enthaltenen Stammkulturen vorhanden.
(Jule Schättler, LfL)
Wie misst man den pH-Wert der Silage mit einem pH-Teststreifen?
Dazu das pH-Papier direkt zwischen die Silage legen und zusammendrücken, (feuchtes) pH-Papier wieder raussuchen und Wert anhand der beigefügten Skala ablesen (Optimalbereich Grassilage 4,0-4,8 / Maissilage <4,2). Das pH-Papier sollte den Bereich von 3,9-5,8 abdecken. Bei Zuhilfenahme von Wasser am besten destilliertes Wasser verwenden.
(Jule Schättler, LfL)
Pellets aus Klee- oder Luzernegras sind ein wertvoller Eiweißträger. Bei einem richtigen Erntetermin können hohe Rohproteingehalte erzielt werden.
Als Futtermittel eignen sich die Pellets beispielsweise für Wiederkäuer und Pferde, aber auch Legehennen.
Hergestellt werden können sie entweder in einem stationären Trocknungswerk oder durch eine mobile Pelletieranlage direkt ab Feld.
Eine bundesweite Übersicht über Trocknungswerke gibt der Bundesfachverband Landwirtschaftlicher Trocknungswerke Deutschland e.V. auf seiner Website:
Trockengrün als alternatives Eiweißfutter
Das Verfahren der Heißlufttrocknung von Grünfutter erfreut sich bei so manchem Viehbetrieb großer Beliebtheit. Die guten Lagereigenschaften und der hohe Anteil an pansenstabilem Protein (UDP) sowie Beta-Carotin machen Trockengrüngut zu einem hochwertigen Futtermittel und einer heimischen Kraftfutteralternative. In Bresegard bei Eldena in Mecklenburg-Vorpommern liegt eine Trocknungsanlage, in der Grünfutter zu Quaderballen oder Pellets weiterverarbeitet wird.
Zum Betriebsporträt
Wirtschaftlichkeitsanalyse der Pelletierung von Klee-, Luzerne-, Wiesenheu und Stroh in der Ökomodellregion Rhein-Main
Ein Forschungsvorhaben ermittelte die Wirtschaftlichkeit verschiedener Pelletieranlagen unter den Voraussetzungen der Ökomodellregion Rhein-Main und gibt Hinweise und Beispiele zur Berechnung.
Zum Bericht
Aufbereitungsanlage für Luzerne und Kleegras zur Schweine- und Geflügelfütterung
Auf dem Betrieb von Wolfgang Mader im österreichischen Hofkirchen ist eine Pilotanlage an den Start gegangen, mit der ein praxistaugliches Produktionsverfahren für Eiweißfutter für Monogastrier aus Luzerne und Kleegras entwickelt werden soll. Das Verfahren kommt dazu mit deutlich weniger Energieaufwand aus als die meisten bisher bekannten Verfahren. Die Zeitschrift "Landwirt" informiert über das Projekt.
Zum Artikel
Aktuelles aus der Forschung: Ernteverfahren zur Erzeugung von hochwertigem Eiweißfutter aus Grünleguminosen
Im Rahmen des Forschungsprojektes "Grünlegum" wurden unterschiedliche technologische Verfahren zur Trennung von Blättern und Stängeln bzw. zur Ernte hochwertiger Eiweißkomponenten von Grünleguminosen im Feldversuch und im praktischen Einsatz untersucht. In Zusammenarbeit mit der Industrie (Brand Landtechnik GmbH, Futtertrocknungswerke, Trust’Ing, Zürn Harvesting GmbH) erarbeitete das Team der Forschenden auf Basis der Ergebnisse Empfehlungen für die Praxis.
Zum Praxismerkblatt
Produktion von Belüftungsheu
Die Produktion von Belüftungsheu aus Grünlandaufwüchsen und Feldfutter kann entweder in loser Form oder in Ballen (Rund- oder Quaderballen) erfolgen. Am häufigsten wird bei der Belüftungsheuproduktion aktuell die lose Verfahrenskette eingesetzt, bei der das Trocknen in Trocknungsboxen, das Einfahren mit einem Ladewagen und das Einlagern mit einem Heukran erfolgt. Früher war die Heutrocknung mit kalter Außenluft die Regel, heute wird eher aufbereitete warme Luft verwendet. Durch vorhandene Biogasanlagen und auch durch die Nutzung von Wärmerückgewinnungstechniken hat sich das verfügbare Spektrum an Verfahrenstechniken in den letzten 15 Jahren grundlegend gewandelt. Der Kern einer Heutrocknungsanlage ist jedoch nach wie vor ein leistungsfähiger Radialventilator.
Produktion von Belüftungsheu 217 KB
Weitere Informationen zum Thema Heutrocknung und Belüftungsheu finden Sie hier:
Trocknungsbox
Quelle: Markus Hofmann
Luzernegras
Quelle: Markus Hofmann
Systematik Heuwerbung
Quelle: Stefan Thurner
Auch einige Futtertrocknungen bieten die Produktion von Belüftungsheu an.
Eine bundesweite Übersicht gibt der Bundesfachverband Landwirtschaftlicher Trocknungswerke Deutschland e.V. auf seiner Website:
Trockengrün als alternatives Eiweißfutter
Das Verfahren der Heißlufttrocknung von Grünfutter erfreut sich bei so manchem Viehbetrieb großer Beliebtheit. Die guten Lagereigenschaften und der hohe Anteil an pansenstabilem Protein (UDP) sowie Beta-Carotin machen Trockengrüngut zu einem hochwertigen Futtermittel und einer heimischen Kraftfutteralternative. In Bresegard bei Eldena in Mecklenburg-Vorpommern liegt eine Trocknungsanlage, in der Grünfutter zu Quaderballen oder Pellets weiterverarbeitet wird.
Zum Betriebsporträt
Proteingewinnung aus Futterleguminosen
Projekt ProGrün: Proteine aus Grünland-Schnitt: Erste Fütterungsversuche verlaufen erfolgreich
Die Uni Hohenheim erschließt neue Proteinquellen im Verbundvorhaben ProGrün: In einer On-Farm-Bioraffinerie entsteht Proteinfutter für Schweine und Geflügel.
Zudem ist eine Verwendung der Proteine aus der Grünlandnutzung in der menschlichen Ernährung oder als Ausgangsmaterial für biobasierte Kunststoffe und Papier, Energie und Dünger denkbar.
Zum Projekt
Proteingewinnung aus Kleegras
In Deutschland gibt es derzeit etwa 4,7 Millionen Hektar Grünland. In diesen Flächen steckt viel Potential – und zwar in Form von Protein für die Tierfütterung. Das sehen auch Forschende an der Universität Hohenheim so. Sie rechnen, dass bei extensiver Bewirtschaftung theoretisch rund 5,6 Millionen Tonnen Rohprotein aus dem Grünlandbestand gewonnen werden können. Eine Menge, die die derzeitigen Soja-Importe übersteigt. Doch wie kann das Protein effizient aus dem Grünlandschnitt gewonnen und aufbereitet werden und so zukünftig zumindest einen Teil des importierten Sojas ersetzen? Auf dem Versuchsbetrieb Unterer Lindenhof der Universität Hohenheim wird dieser und weiterer Forschungsfragen im Rahmen des Projektes ProGrün nachgegangen.
Verschiedene Grünlandaufwüchse und auch legumes Ackerfutter wie Kleegras und Luzerne werden derzeit im Technikumsmaßstab in der Bioraffinerie auf dem Versuchsbetrieb getestet.
Zum Bericht
Grünes Protein aus Gras und Leguminosen
Auch in Niedersachsen wird die Extraktion des Grünen Eiweißes erprobt:
Ein Landwirt hat gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik 2020 ein Projekt gestartet, bei dem aus Gras Proteinpulver für verschiedene Verwendungszwecke gewonnen werden kann. Proteine werden sowohl in der weltweiten Tier- als auch zunehmend in der Humanernährung benötigt.
Das Magazin DSV INNOVATION berichtet.
Zum Artikel
Aktuelles aus der Forschung: Grünes Eiweiß
Eine zukunftsträchtige Nutzungsoption für kleinkörnige Leguminosen wird in Dänemark entwickelt.
Dabei kann bei der Gewinnung von Grünem Eiweiß gleich zwei der großen Herausforderungen im Ökologischen Landbau begegnet werden:
zum einen die Verwertung von Kleegrasaufwüchsen in viehlosen oder viehschwachen Betrieben. Zum anderen fehlen regionale Futtermittel für Monogastrier mit der passenden Aminosäurenzusammensetzung.
Erik Fog von der dänischen Beratungsorganisation SEGES hat die Pilotanlage begleitet und im November 2020 in einer Veranstaltung davon berichtet.
Zum Artikel
Grüne Raffinerie statt Importsoja
Diese neue Technologie hat das Potenzial, Import-Soja zu ersetzen sowie Futterleguminosen zu verwerten und damit in die Fruchtfolgen zurückzuholen.
Im Artikel der DLG-Mitteilungen werden das Potenzial dieser Anlagen sowie deren aktuelle Herausforderungen, wie beispielsweise die Verwertung des Pressrückstandes, beschrieben.
Zum Artikel
Auf dem Laufenden bleiben
Die Anlage in Dänemark extrahiert im Modellbetrieb wertvolles Protein aus Grünfutterbeständen, u.a. aus Luzerne, das auch zur Monogastrierfütterung geeignet ist und Sojaschrot ersetzen kann. Die Website zeigt, wie die Modellanlage zur Proteinextraktion läuft. Neben Infotexten gibt es Videos in englischer Sprache.
Aufbereitungsanlage für Luzerne und Kleegras zur Schweine- und Geflügelfütterung
Auf dem Betrieb von Wolfgang Mader im österreichischen Hofkirchen ist eine Pilotanlage an den Start gegangen, mit der ein praxistaugliches Produktionsverfahren für Eiweißfutter für Monogastrier aus Luzerne und Kleegras entwickelt werden soll. Das Verfahren kommt dazu mit deutlich weniger Energieaufwand aus als die meisten bisher bekannten Verfahren. Die Zeitschrift "Landwirt" informiert über das Projekt.
Zum Artikel