Strangwickelverfahren auf dem Betrieb Berlet.
Quelle: Claus Berlet
Bei Luzerne soll auf chemische Siliermittel zurückgegriffen werden, da die Zuckergehalte in der Regel sehr gering sind. Selbst die effektivsten Milchsäurebakterien können dann nicht genügend Milchsäure bilden. Wenn gut angewelkt wird, es vor der Ernte viel Sonnenschein gab (für höhere Zuckergehalte) oder Melasse als zusätzliche Zuckerquelle eingesetzt werden kann, funktioniert es auch mit biologischen Produkten. Auf der sicheren Seite ist man aber mit den chemischen Produkten.
(Dr. Mariana Schneider, LfL)
Untersuchungen aus Österreich zeigen: Tageszeit, Temperatur und Sonne beeinflussen den Zuckergehalt. Der Gehalt ist morgens niedriger als abends. Dabei hat auch das Wetter der Vortage großen Einfluss (z.B. Sonneneinstrahlung, kalte Nächte) sowie rasches Anwelken.
(Jennifer Brandl, LfL)
Das ist schwierig nachzuweisen, da eine gute Silagequalität von vielen Faktoren abhängt. Siliermittel sind nur ein Baustein. Sie helfen z.B. gegen Fehlgärungen, die zu hohen Energieverlusten führen können. Die Wirksamkeit der (DLG-)Siliermitttel ist nachgewiesen – sie optimieren Verläufe, erhalten wertvolle Inhaltsstoffe, entsprechend haben sie auch positive Auswirkungen auf den Energiegehalt. Zuerst sollte aber immer das Silage-Management optimiert werden.
(Jule Schättler, LfL)
Der Silierprozess dauert i.d.R. 6-8 Wochen. Die Prozesse brauchen Zeit wie z.B. die Essigsäureproduktion. Siliermittel opimieren und stabilisieren den Silierprozess.
Der Einsatz von schnellwirksamen Siliermitteln ist möglich, die Wirkung jedoch noch nicht ausreichend getestet. Derzeit auf dem Markt vorhandene Produkte verfügen noch über kein DLG-Prüfsiegel (aktuell Entwicklung eines Prüfschemas). Besonders bei Silos, die früh geöffnet werden, muss das Siliermanagement optimal sein (passender TS-Gehalt, wenig puffernde Substanzen, wenig Verschmutzung, Verdichtung etc.). Auch auf den anschließenden Vorschub achten.
(Jule Schättler, LfL)
Bisher sind keine EM-Siliermittel DLG-geprüft, da Menge und Zusammensetzung der Mikroorganismen (z.B. Bakterien) stark schwanken können und die Wirksamkeit entsprechend geringer sein kann. Meist ist keine genaue Deklaration der enthaltenen Stammkulturen vorhanden.
(Jule Schättler, LfL)
Dazu das pH-Papier direkt zwischen die Silage legen und zusammendrücken, (feuchtes) pH-Papier wieder raussuchen und Wert anhand der beigefügten Skala ablesen (Optimalbereich Grassilage 4,0-4,8 / Maissilage <4,2). Das pH-Papier sollte den Bereich von 3,9-5,8 abdecken. Bei Zuhilfenahme von Wasser am besten destilliertes Wasser verwenden.
(Jule Schättler, LfL)
Eine bundesweite Übersicht über Trocknungswerke gibt der Bundesfachverband Landwirtschaftlicher Trocknungswerke Deutschland e.V. auf seiner Website:
Pelletieranlagen
Weitere Informationen zum Thema Heutrocknung und Belüftungsheu finden Sie hier:
Auch einige Futtertrocknungen bieten die Produktion von Belüftungsheu an.
Eine bundesweite Übersicht gibt der Bundesfachverband Landwirtschaftlicher Trocknungswerke Deutschland e.V. auf seiner Website:
Die Uni Hohenheim erschließt neue Proteinquellen im Verbundvorhaben ProGrün: In einer On-Farm-Bioraffinerie entsteht Proteinfutter für Schweine und Geflügel.
Zudem ist eine Verwendung der Proteine aus der Grünlandnutzung in der menschlichen Ernährung oder als Ausgangsmaterial für biobasierte Kunststoffe und Papier, Energie und Dünger denkbar.
Auch in Niedersachsen wird die Extraktion des Grünen Eiweißes erprobt:
Ein Landwirt hat gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik 2020 ein Projekt gestartet, bei dem aus Gras Proteinpulver für verschiedene Verwendungszwecke gewonnen werden kann. Proteine werden sowohl in der weltweiten Tier- als auch zunehmend in der Humanernährung benötigt.
Das Magazin DSV INNOVATION berichtet.
Eine zukunftsträchtige Nutzungsoption für kleinkörnige Leguminosen wird in Dänemark entwickelt.
Dabei kann bei der Gewinnung von Grünem Eiweiß gleich zwei der großen Herausforderungen im Ökologischen Landbau begegnet werden:
zum einen die Verwertung von Kleegrasaufwüchsen in viehlosen oder viehschwachen Betrieben. Zum anderen fehlen regionale Futtermittel für Monogastrier mit der passenden Aminosäurenzusammensetzung.
Erik Fog von der dänischen Beratungsorganisation SEGES hat die Pilotanlage begleitet und im November 2020 in einer Veranstaltung davon berichtet.
Diese neue Technologie hat das Potenzial, Import-Soja zu ersetzen sowie Futterleguminosen zu verwerten und damit in die Fruchtfolgen zurückzuholen.
Im Artikel der DLG-Mitteilungen werden das Potenzial dieser Anlagen sowie deren aktuelle Herausforderungen, wie beispielsweise die Verwertung des Pressrückstandes, beschrieben.
Auf dem Laufenden bleiben
Die Anlage in Dänemark extrahiert im Modellbetrieb wertvolles Protein aus Grünfutterbeständen, u.a. aus Luzerne, das auch zur Monogastrierfütterung geeignet ist und Sojaschrot ersetzen kann. Die Website zeigt, wie die Modellanlage zur Proteinextraktion läuft. Neben Infotexten gibt es Videos in englischer Sprache.
Auf dem Betrieb von Wolfgang Mader im österreichischen Hofkirchen ist eine Pilotanlage an den Start gegangen, mit der ein praxistaugliches Produktionsverfahren für Eiweißfutter für Monogastrier aus Luzerne und Kleegras entwickelt werden soll. Das Verfahren kommt dazu mit deutlich weniger Energieaufwand aus als die meisten bisher bekannten Verfahren. Die Zeitschrift "Landwirt" informiert über das Projekt.